Fed-Protokolle geben US-Börsen Aufwind
n-tv
Vor der mit Spannung erwarteten Veröffentlichung der jüngsten Fed-Protokolle halten sich Anleger bei US-Aktien zurück. Die Details aus den letzten Sitzungen der Notenbank sorgen aber für einen kräftigen Aufschwung an der Wall Street.
Angesichts der hohen Inflation in den USA zeichnet sich in der Notenbank Fed breite Unterstützung für weitere große Zinsschritte im Sommer ab. Wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der geldpolitischen Sitzung vom 4. Mai hervorgeht, standen bereits damals alle Währungshüter hinter der dabei beschlossenen Anhebung um einem halben Prozentpunkt. An der Wall Street drehten die Inzides nach der frohen Kunde wieder ins Plus. Der Leitindex Dow Jones Industrial ging 0,60 Prozent höher bei 32.120,28 Punkten aus dem Handel. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,95 Prozent auf 3978,73 Zähler nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 1,48 Prozent auf 11.943,93 Punkte.
Laut den Fed-Mitschriften waren die meisten Teilnehmer zudem der Meinung, dass bei den Sitzungen im Juni und Juli jeweils weitere Schritte in dieser Größe "wahrscheinlich angemessen" sein dürften. Nach dem größten Zinssprung seit 22 Jahren liegt das geldpolitische Niveau nun in einer Spanne von 0,75 bis 1,00 Prozent. Die Währungshüter waren sich auf der Sitzung einig, dass die Wirtschaft sehr stark und der Arbeitsmarkt extrem angespannt sei. Zudem wurde die Inflation als hoch eingeschätzt, wobei die Risiken für eine Beschleunigung des Preisauftriebs sogar "nach oben gerichtet" seien. Dabei wurden globale Lieferkettenprobleme, der Ukraine-Krieg und die Corona-Lockdowns in China als mögliche Treiber angesehen.
Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg um 0,6 Prozent auf 102,31 Punkte. Vor etwa zwei Wochen hatte er ein 19-1/2-Jahres-Hoch erreicht und seither etwa 2,5 Prozent nachgegeben.
Der Softwarekonzern SAP möchte umstrukturieren und macht seinen Mitarbeitern attraktive Angebote, um das Unternehmen zu verlassen. Die Programme schlagen anscheinend voll ein, denn Tausende interessieren sich einem Bericht zufolge für einen Abgang. Doch nicht für alle könnte der Wunsch in Erfüllung gehen.