ESA-Chef will bald Europäer auf dem Mond sehen
n-tv
Zuletzt landen US-Astronauten 1972 auf dem Mond. Bei der nächsten Mission sollen erstmals auch europäische Raumfahrer mit von der Partie sein - am besten noch in diesem Jahrzehnt, hofft ESA-Chef Aschbacher. In der Erschließung des Mondes sieht er großes ökonomisches Potenzial.
Bis 2030 sollen auch Astronauten oder Astronautinnen aus Europa zum Mond fliegen. Das betonte der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Josef Aschbacher in einem Interview mit der Deutschen Presse Agentur. Entsprechende Verhandlungen mit der US-Raumfahrtagentur NASA dazu liefen bereits. Eine feste Zusage gebe es aber noch nicht, so Aschbacher.
Die ESA ist am aktuellen "Artemis"-Programm der US-Raumfahrtagentur NASA beteiligt, mit dem nach 50 Jahren erstmals wieder Menschen den Erdtrabanten betreten sollen. Derzeit seien drei Flüge von ESA-Astronautinnen und -Astronauten vereinbart, die zur geplanten Station in der Mondumlaufbahn, dem "Lunar Gateway", gebracht werden sollen. Ob die Beteiligten auch auf dem Mond selbst landen werden, hänge davon ab, in welchem Umfang sich die ESA an Kooperationen beteilige und entsprechend investiere, erklärte Aschbacher. "Wenn wir zum Beispiel wichtige Beiträge zum 'Artemis'-Programm leisten, kann ich das bei Verhandlungen auf den Tisch legen."
Noch hat die ESA nicht bekannt gegeben, wer an der Mission teilnehmen wird. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst gilt als ein aussichtsreicher Kandidat. Von einem internen Wettbewerb der europäischen Raumfahrerinnen und Raumfahrer bei der Auswahl der Teilnehmenden hält er jedoch nichts. "Wir sind alle gut befreundet im Astronautenkorps", sagte der 46-Jährige nach einer mehrtägigen Expedition im Nördlinger Ries, einem fast 15 Millionen Jahre alten Meteoritenkrater in Bayern und Baden-Württemberg. "Es hängt nicht davon ab, dass man besser sein muss als der andere, um früher fliegen zu können." Für die Mission kämen derzeit sieben Astronautinnen und Astronauten infrage.