
Die Schweiz erschafft einen Banken-Goliath
n-tv
Die Schweizer Großbank UBS rettet die schwer angeschlagene Rivalin Credit Suisse. Die UBS spricht von einer "Riesenchance". Doch der Deal birgt auch eine Riesengefahr.
Es ist schlecht, aus Fehlern nicht zu lernen. Und es ist ganz besonders schlecht, wenn die Fehler mit der globalen Finanzkrise zu tun haben. In der Schweiz werden die taumelnde Bank Credit Suisse und ihr größerer Wettbewerber UBS zwangsverheiratet. Das ist sehr riskant. Oder wie es die Schweizer Zeitung "NZZ" treffend ausdrückt: Ein Zombie ist weg, ein Monster entsteht.
In der Schweiz wird ein Bankenriese geschaffen, dessen Bilanzsumme fast doppelt so groß ist wie die Wirtschaftsleistung des Landes. Dabei lautete ja die wichtigste Lehre aus der Finanzkrise von 2007/2008: Es muss verhindert werden, dass Banken "too big to fail" sind - also zu groß, um sie pleitegehen zu lassen, ohne dass damit das Finanzsystem gefährdet wird. Gelungen ist das nicht, wie das Beispiel Credit Suisse eindrucksvoll zeigt.
Nicht etwa Schicksalsschläge, sondern jahrelanges Missmanagement und jede Menge Skandale haben die Bank zugrunde gerichtet. Banker und ihre Kontrolleure haben versagt. In den vergangenen Monaten haben Kunden in Scharen der Bank den Rücken gekehrt und ihr Geld mitgenommen. Der Aktienkurs rauschte in den Keller. Überraschend war das unrühmliche Ende der zweitgrößten Schweizer Bank daher nicht.
