"Der Lärm des Lebens" von Jörg Hartmann
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Wenn man kein Hörbuch-Fan ist, aber Jörg Hartmann-Fan, dann hört man sich das Buch des Schauspielers natürlich doch an. Und will nie etwas anderes hören, denn niemand könnte sein eigenes Buch so gut lesen, spielen, leben, wie der Autor es nun eingesprochen hat. Eine unbedingte Empfehlung.
Eins mal vorneweg - ich bin überhaupt kein Hörbuch-Fan. Nur wenn Jörg Hartmann liest, dann schon. Der könnte mir das Telefonbuch vorlesen und ich fände es super. Noch superer ist es allerdings, wenn er sein eigenes Buch vorliest, vom "Lärm des Lebens" - den er so gar nicht verbreitet.
Neulich war ich auf seiner Premieren-Lesung, und es glich einer Mischung aus Konzert und Kirche. Hartmanns Jünger kamen gepilgert, in Wollsocken oder Pumps, in den Großen Sendesaal des RBB in der Masurenallee, die Moderatorin hatte ein bisschen rote Wangen und er den größten Spaß. Sie plauderten über sein Leben und das Buch natürlich, und wer Jörg Hartmann nur mit seiner Figur des Kommissars im Dortmunder Tatort verbindet, der wird sich kaum vorstellen können, dass dieser Hartmann ein Plauderer ist. Charmant und witzig, klug und sanft, voller Anekdoten und Energie. Ist er aber.
Jörg Hartmann erzählt auf hinreißende Weise eine im besten Sinne des Wortes Geschichte - die seiner Eltern und Großeltern. Das Buch ist eine Liebeserklärung an die Kraft der Familie - und an den Ruhrpott. Ob es um die Situation seiner gehörlosen Großeltern im Nationalsozialismus geht, das Leben seiner Mutter als Pommesbudenbesitzerin, die Demenzerkrankung seines Vaters, der Dreher und leidenschaftlicher Handballer war, die vielen skurrilen Erlebnisse in der Großfamilie oder um Schlüsselbegegnungen, die er als Schauspieler hatte - immer hält Hartmann die Balance zwischen Tragik und Komik.
Musiker und Fotograf, das klingt gut, das sieht gut aus, und das repräsentiert Till Brönner. Rund 80 Fotografien, darunter zahlreiche neue Arbeiten, präsentiert er momentan der Öffentlichkeit, allerdings nicht ganz um die Ecke, sondern in Budapest. In Ungarn? Ja, denn Brönner fängt in seinen Werken den kulturellen Facettenreichtum Europas ein und ist sich sicher, dass wir Europäer um genau diesen an vielen Orten der Welt beneidet werden. 2019 bereits porträtierte er Menschen des Ruhrgebiets - bekannte und weniger bekannte - und drang dabei tief in die Materie Bergbau ein. Mit seiner eindringlichen Langzeitstudie brachte er die am dichtesten bevölkerte Region Deutschlands "unters ganze Volk". Jetzt geht es weiter, denn Brönner geht es um mehr: Bereits in den Bildern aus dem Ruhrgebiet spürt man die humanistische Haltung des Trompeters. In den Fotografien der europäischen Landschaften und Leute wird nun vollends deutlich, welche Lebenseinstellung den Künstler prägt: Er ist getrieben vom europäischen Gedanken und daher hochgradig motiviert, auch in Budapest Menschen grenzüberschreitend zusammen und in den Dialog zu bringen. "Die Politik unseres Kontinents wird nicht nur durch unsere Entscheidungsträger selbst, sondern auch durch die sich daraus ergebenden Schicksale zwischen Klimaprotest und Flucht geprägt" ist er sich sicher. Till Brönner, der 1971 in Viersen geborene Kosmopolit, aufgewachsen in einer Musikerfamilie zwischen Italien und dem Rheinland, lebte und arbeitete lange Zeit zwischen Berlin und Los Angeles - und ist im Prinzip überall zu Hause. Wie er das empfindet, lesen Sie im Interview mit ntv.de.
Tanja Szewczenko ist nach Dubai ausgewandert. Die ehemalige Eiskunstläuferin teilt Einblicke ihres Alltags auf Social Media. Nun wollte sie auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen, lichtete dafür ihre kleinen Sohn halbnackt ab und kassierte einen Shitstorm. Über die Naivität und Ignoranz prominenter Mami-Blogger.
In seiner Heimat Großbritannien ist Frank Turner längst ein Superstar. Nachdem seine letzten Platten immerhin die Top 3 der dortigen Albumcharts erreicht hatten, schaffte er es 2022 mit "FTHC" endlich auf Platz 1. Und auch in Deutschland ist seine Fangemeinde riesig. Das liegt zum einen an seinem uplifting Mix aus Folk und Punk, zum anderen aber auch an seiner sympathischen und bodenständigen Art. Davon überzeugen kann man sich im Oktober, wenn er in Oberhausen, Hamburg, Berlin, München und Köln live spielt.