Düstere Klimaprognose: Sind auf Weg zu 3-Grad-Anstieg
n-tv
Der Klimawandel rückt vor dem Hintergrund der Pandemie und des Ukraine-Kriegs in den Hintergrund. Zu Unrecht, wie der aktuelle Extremwetterkongress in Hamburg zeigt. Die Daten und Prognosen der Experten sind sehr düster. Die Extremwettereignisse des Sommers sollen künftig eher Normalität werden.
Der Klimawandel wird nach Ansicht von Experten in großen Teilen ungebremst erfolgen. Die Chance, mit relativ wenig Aufwand das Klimasystem zu stabilisieren, sei verpasst, hieß es zum Auftakt des 13. Extremwetterkongresses in Hamburg. Damit seien nicht mehr abwendbare massive Veränderungen auf der Erde zu erwarten.
"Wir müssen uns damit abfinden, dass die 1,5-Grad-Grenze überschritten werden wird. Damit ist das Pariser Rahmenabkommen in diesem Punkt faktisch gescheitert", meinte Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie. "Das bedeutet auch, dass es nur noch mit enormen Anstrengungen möglich sein wird, die Erwärmung unter der 2-Grad-Grenze zu halten." Aktuell sei man eher auf dem Weg in eine 3-Grad-Welt bis zum Ende des Jahrhunderts. Das Pariser Klimaabkommen von 2015 sei "faktisch gescheitert". Marotzke wirkte unter anderem schon als Leitautor an der Erstellung eines Sachstandsberichts des Weltklimarats IPCC mit.
Waldbrände, Hitzewellen, Überflutungen - die extremen Wetterereignisse 2023 sind laut Experten eine Wendemarke. "Nie zuvor waren die globalen Luft- und Wassertemperaturen so hoch, wie in diesem Jahr", hieß es in einer Mitteilung zum Kongress. "Nie zuvor haben Hitzerekorde und Waldbrände ein solches Ausmaß erreicht wie 2023."