
Dänemark startet CO₂-Speicher unter der Nordsee
n-tv
Ist das ein Baustein für eine klimaneutrale Zukunft? In ehemalige Gas- und Ölfelder in der dänischen Nordsee soll künftig CO₂ gepumpt und damit gebunden werden, Kronprinz Frederik gibt den Startschuss. Klima- und Umweltschützer sind weniger begeistert von der Idee.
Vor der dänischen Nordseeküste entsteht ein riesiger CO₂-Speicher unter dem Meeresgrund. Unter maßgeblicher Beteiligung des britischen Chemieunternehmens Ineos und des deutschen Energiekonzerns Wintershall Dea sollen bei dem Projekt "Greensand" bis 2030 jährlich bis zu acht Millionen Tonnen des Treibhausgases in einer Tiefe von 1800 Metern in einer Speicherstätte eingelagert werden.
Die noch in einer Pilotphase befindliche Anlage wurde nun offiziell eingeweiht, Dänemarks Kronprinz Frederik gab den Startschuss. Rund 50 Jahre nach dem Beginn der dänischen Ölförderung am selben Ort gab der Thronfolger in der Hafenstadt Esbjerg das Kommando zum Start der Einlagerung. Er war dafür per Videoschalte mit einem Team auf dem gut 200 Kilometer entfernten, ausgeförderten Ölfeld Nini West verbunden - dort sollen bis Anfang April in der Pilotphase des Projekts Greensand insgesamt bis zu 15.000 Tonnen CO₂ aus Belgien in die Tiefe gepumpt werden.
"Greensand" ist das erste großangelegte Projekt zur Einlagerung von CO₂, das über weite Entfernungen aus dem Ausland herantransportiert wird. Bislang wurden nur Standorte realisiert, die sich in der Nähe von großen Industrieanlagen befinden. Die sogenannte CCS-Technologie zu Abscheidung und Einlagerung von CO₂ soll die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehenden Emissionen dauerhaft binden und so zum Klimaschutz beitragen.
