ChatGPT schafft es auf Liste der Forscher des Jahres
n-tv
Wissenschaftliche Arbeiten, Computercodes oder Förderanträge: Der Einfluss von ChatGPT ist auch aus der Forschung nicht mehr wegzudenken. Als erster nichtmenschlicher Wissenschaftler erscheint der Chatbot nun sogar auf der Liste der relevantesten Forschenden des Jahres.
Alljährlich präsentiert das Wissenschaftsjournal "Nature" eine Top 10 maßgebender Forscherinnen und Forscher des Jahres. Diesmal findet sich dort erstmals jemand, der gar kein Mensch ist: der KI-gestützte Chatbot ChatGPT. "ChatGPT hat dieses Jahr die Nachrichten dominiert, und sein Einfluss ist in der gesamten Wissenschaft - und in der Gesellschaft - zu spüren", sagte Richard Monastersky, der Chefredakteur von "Nature". Da daneben zehn Menschen gelistet sind, handelt es sich in diesem Jahr eigentlich um eine Top-11.
Man habe sich entschlossen, ChatGPT zusätzlich aufzunehmen, "um die tiefgreifende Art und Weise zu würdigen, in der generative künstliche Intelligenz die Entwicklung und den Fortschritt der Wissenschaft verändert", so Monastersky. In einem Beitrag in "Nature" hieß es zu ChatGPT: "Er hat wissenschaftliche Arbeiten mitverfasst - manchmal heimlich. Er machte Entwürfe für Präsentationen, Förderanträge und Lehrveranstaltungen, erstellte Computercodes und diente als Resonanzboden für Forschungsideen."
Zugleich habe ChatGPT allerdings auch Referenzen und Fakten erfunden sowie Hassreden ausgespuckt. "Vor allem aber hat er die Fantasie der Menschen angeregt." Noch sei unklar, welche Möglichkeiten aus ChatGPT-ähnlichen Systemen künftig resultierten, hieß es auch. "Aber die Revolution generativer KI hat begonnen. Und es gibt kein Zurück mehr."