Bio-Lebensmittel: "Mehr als nur ein Trend"
ZDF
Bio-Lebensmittel sind für immer mehr Verbraucher Zeichen für Verantwortung. Discounter passen die Sortimente an. Doch das Ganze hat seinen Preis.
Der Deutsche ist ja durchaus sparsam, was den regelmäßigen Lebensmittel-Einkauf betrifft. Insofern verwundert es dann schon, dass man dieser Tage ausgerechnet in den Discountern immer mehr Öko-Lebensmittel in den Regalen findet.
Mit einer breit angelegten Werbekampagne ist einer der ganz Großen vorgeprescht und verspricht zum Beispiel Fleisch bis 2030 nur noch aus Haltungsstufe 3 und 4 anzubieten. Das ganz billige Fleisch aus beschämender Produktion soll es dann gar nicht mehr geben.
Noch ist beides zu haben und wer die Preise zwischen "normal" und "bio" vergleicht, der staunt nicht schlecht. Das Doppelte bis Dreifache ist da nicht selten für das gute Gewissen zu zahlen.
Doch das scheint es immer mehr Verbrauchern wirklich wert zu sein. Laut einer Umfrage im Auftrag des Bundesernährungsministeriums kaufen inzwischen 38 Prozent der Befragten häufig oder nur Bio-Lebensmittel.
Diese verstärkte Nachfrage spüren natürlich auch die Hersteller von Bio-Produkten. Im vergangenen Jahr erzielten Bio-Lebensmittel und -getränke in Deutschland nach Angaben des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) einen Umsatz von fast 16 Milliarden Euro und damit ein Plus von fast sechs Prozent.
Ein attraktiver und wachsender Markt, der sich offenbar auch für immer mehr Produzenten lohnt. So stellten allein im vergangenen Jahr nochmals 320 Landwirtschaftsbetriebe auf Bio um. Inzwischen dienen in Deutschland damit schon fast 11 Prozent der Agrarflächen der biologischen Landwirtschaft.
Das ist zwar schon ein großer Schritt nach vorn, aber längst nicht genug. Denn in ihrem Koalitionsvertrag haben sich SPD, Grüne und FDP selbst das ambitionierte Ziel von 30 Prozent bis 2030 gesetzt.