Belgischer Zoll vernichtet 2352 Dosen US-Bier
n-tv
Bereits seit 120 Jahren behauptet "Miller High Life" von sich, der "Champagner der Biere" zu sein. Doch was in den USA zur Tradition gehört, ist in der EU eine Verstoß gegen das Markenrecht. Eine für Deutschland bestimmte Lieferung des Bieres wird daher in Belgien vernichtet.
Belgien hat im Auftrag der französischen Champagner-Hersteller mehr als 2000 Dosen des amerikanischen Bierherstellers Miller entsorgt. Die zuständige französische Handelskammer begründete den Antrag mit der Werbung der US-Brauerei. Die Sorte "Miller High Life" wird seit Jahrzehnten mit dem Slogan "Der Champagner der Biere" beworben. In Europa verstößt die Brauerei damit allerdings gegen geltendes EU-Markenrecht: Der Name Champagner ist geschützt und darf nur für Schaumwein verwendet werden, der aus der französischen Region Champagne stammt.
Wie unter anderem der britische "Guardian" berichtet, wurde das amerikanische Bier bereits im Februar im Hafen von Antwerpen beschlagnahmt. Dem französische Comité Champagne zufolge sollten die insgesamt 2352 Dosen nach Deutschland geliefert werden. Der deutsche Käufer sei über die Vernichtung informiert worden und habe keinen Einspruch gegen den Beschluss eingelegt, teilt die Organisation in einer Pressemitteilung mit. Wer das Bier geordert hatte, wird nicht verraten.
Die Miller Brewing Company ist die zweitgrößte US-Brauerei. Sie wurde in den 1850er Jahren vom deutschen Auswanderer Frederick Miller in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin gegründet. Die Sorte "Miller High Life" ist die bekannteste und erfolgreichste der Brauerei. Sie wird den Angaben zufolge seit 1903 vertrieben. Bereits seit 1906 wird sie als "Der Champagner der Biere" beworben. In der EU ist das Bier allerdings nicht im freien Handel erhältlich.