
Aufatmen an der Wall Street
n-tv
Aus der Schieflage einiger Banken erwächst wohl keine neue Finanzkrise. Diese Einsicht gewinnt bei Händlern zunehmend Raum und lockt die Käufer zurück aufs Parkett. An den US-Börsen geht es aufwärts.
Schritte zur Beilegung der jüngst aufgeflammten Probleme im Bankensektor haben an den US-Börsen für eine kräftige Erholung nach den jüngsten Verlusten gesorgt. Zum einen sicherte sich die erst am Vortag mit in den Sog geratene Credit Suisse (CS) massive Unterstützung von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in Form von bis zu 50 Milliarden Franken, um damit präventiv die Liquidität zu stärken. Dazu hatte die SNB betont, keine Hinweise auf eine direkte Ansteckungsgefahr für Schweizer Institute zu sehen.
Zum anderen haben elf US-Banken der nach dem Debakel der Silicon Valley Bank (SVB) ins Kreuzfeuer geratenen Regionalbank First Republic mit einer konzertierten Aktion unter die Arme gegriffen mit insgesamt 30 Milliarden Dollar an unbesicherten Einlagen. Der Schritt spiegele ihr Vertrauen in First Republic und in Banken jeder Größe wider, so die Finanzinstitute. Nachdem der Kurs von First Republic zunächst um weitere 36 Prozent abgestürzt war, drehte er ins Plus und ging 10 Prozent höher aus dem Tag.
Die jüngste Entwicklung zeige erneut, dass die Aufsichtsbehörden sowohl in den USA als auch in Europa sehr schnell einschritten, sagte Fondsexperte John Roe von Legal & General Investment Management. Für Zuversicht sorgte daneben, dass US-Finanzministerin Janet Yellen das US-Bankensystem trotz des Zusammenbruchs zweier mittelgroßer Banken als stabil bezeichnete.
