Zehntausende demonstrieren gegen Corona-Maßnahmen
ProSieben
Auch im neuen Jahr gehen zahlreiche Gegner der Corona-Maßnahmen auf die Straße. Überwiegend bleibt es friedlich, in mehreren Bundesländern kommt es jedoch zu Ausschreitungen.
Zehntausende Menschen haben am Montagabend bundesweit gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert - oft bei nicht genehmigten sogenannten Spaziergängen. Allein in Thüringen gingen laut Polizei rund 17 000 Menschen auf die Straße. In Mecklenburg-Vorpommern beteiligten sich rund 12 000 Menschen in mehr als 20 Städten an angemeldeten "Lichterspaziergängen", Kundgebungen sowie nicht angemeldeten Schweigemärschen. In bayerischen Städten und Gemeinden versammelten sich etwa 10 000 Menschen. Dabei blieb es größtenteils friedlich. Auch gab es zahlreiche Aufzüge von Gegendemonstranten, die in Städten wie Trier und Rostock Position bezogen.
In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Hessen kam es bei Protesten gegen die staatlichen Beschränkungen zu Ausschreitungen. Im sächsischen Lichtenstein wurden laut Polizei Beamte attackiert. Demnach hatten sich in einen Pulk von etwa 200 Demonstranten etwa 60 gewaltbereite junge Leute gemischt. Insgesamt seien 14 Beamte verletzt worden. "Eine Person versuchte, einem Beamten die Dienstwaffe zu entreißen und ein Polizist erlitt eine Bissverletzung durch einen Teilnehmer der Versammlung", teilte die Polizei weiter mit.
In Thüringen wurden teils Rangeleien, "aggressives Auftreten" einiger Demonstranten und "verbale Attacken" zwischen zwei Gruppen registriert. In Erfurt setzten die Beamten deshalb Pfefferspray ein. In Weimar mussten sie zwei Lager voneinander trennen, als etwa 20 Menschen versuchten, einen Aufzug aus etwa 150 Personen zu stoppen.
Die Polizeiinspektion in Magdeburg sprach von durchbrochenen Polizeiketten, Flaschenwürfen auf Beamte und Pyrotechnik. Nach ersten Erkenntnissen wurden aber keine Polizisten verletzt. In der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt hatten sich laut Polizei etwa 2500 Menschen versammelt. Die Versammlung sei wie die meisten im Gebiet der Polizeiinspektion nicht angezeigt gewesen.