"Wir sind schon in der Lohn-Preis-Spirale drin"
n-tv
Steigen die Löhne zu stark, heizt das die Preise weiter an. Gerät diese Dynamik außer Kontrolle, könnte die Notenbank die Inflation noch mit einer Rezession bekämpfen, warnt der Ökonom und ehemalige Wirtschaftsweise Peter Bofinger. In den USA sei diese Gefahr schon eingetreten. Und auch die EZB müsse dringend handeln.
ntv.de: Seit Wochen werden die Stimmen lauter, die vor einer Lohn-Preis-Spirale warnen, also davor, dass aufgrund der Inflation stark steigende Löhne zu höheren Kosten für die Unternehmen führen, die daraufhin ihre Preise erhöhen müssen, was wiederum die Inflation antreibt. Ist das eine reale Gefahr?
Peter Bofinger: Wir sehen ja schon, wie sich dieser Preisschock - ursprünglich ausgelöst von den Energiepreisen - durch das ganze Wirtschaftssystem frisst. Da wird es für die Gewerkschaften extrem schwer sein, Lohnabschlüsse zu akzeptieren, die keinen Kostendruck im Sinne einer Lohn-Preis-Spirale erzeugen.
Was bedeutet das konkret?