Werden Rekordpreise im Supermarkt neue Normalität?
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Olivenöl, Kakao und Orangensaft werden immer teurer. Schuld an der Preisexplosion ist auch der Klimawandel. Die Landwirtschaft müsse darauf jetzt zwingend reagieren, sagt Experte Höhne ntv.de. Ansonsten könnte es noch teurer werden.
Fallende Preise haben die deutsche Inflation zuletzt auf den tiefsten Stand seit drei Jahren gedrückt. Nicht nur Energie kostete im März weniger als ein Jahr zuvor - auch viele Nahrungsmittel wurden erstmals seit langem billiger. An bestimmten Produkten geht diese Trendwende allerdings vorbei: Für Olivenöl, Kakao und Orangensaft etwa müssen Verbraucher zuletzt sogar außergewöhnlich tief in die Tasche greifen.
Im März kostete Olivenöl 54 Prozent mehr als noch vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt zuletzt mitteilte. Das liegt daran, dass hohe Energie- und Kraftstoffpreise die Produktionskosten in die Höhe getrieben haben. Schuld an der Preisexplosion ist aber auch die dramatisch schlechte Ernte der Saison 2022/2023. Beim weltweit größten Produzenten Spanien brach der Ertrag um mehr als die Hälfte ein - in Italien und Griechenland lief es nicht viel besser. Olivenbauern geben dem Klimawandel die Schuld. Laue Winter statt Kälte, zu hohe Temperaturen genau zur Blütezeit und später zu wenig Regen machten es den Bäumen schwer, Früchte zu bilden und zu tragen.
Kakao ist teurer denn je, das treibt auch die Schokoladenpreise in die Höhe. Um zehn Prozent sind die Preise vergangenes Jahr gestiegen. Viele Hersteller sagen, dass sie ihre Schokoladen-Produkte in den nächsten Monaten noch teurer machen müssen. Grund dafür sind die schlechten Kakaoernten in den Anbaugebieten in Westafrika, das dritte Jahr in Folge. Die Kakaobauern in Ghana, der Elfenbeinküste, Nigeria und Kamerun haben mit schlechtem Wetter wie Dürre und Überschwemmungen zu kämpfen. Auch die Zuckerpreise steigen seit Langem an. Zudem mache die "deutlich erhöhte Nachfrage am Kakao- und Schokoladenmarkt Druck auf die Preise", sagt Benno Hübel, Chef der Berliner Pralinenmanufaktur Sawade, im ntv-Podcast "Wieder was gelernt". Auch sein Unternehmen müsse deshalb nach dem Sommer die Preise erhöhen - um "fünf bis zehn Prozent".
Die Milliardeneinnahmen aus der Corona-Pandemie nutzt Biontech weiter auf dem Weg zu einem Krebsspezialisten. Alle gesteckten Ziele bestätigte der Konzern nach den ersten drei Monaten. Gemessen an der Vergangenheit kam derweil zum Jahresstart kaum Geld in die Kasse. Das aber soll sich in den nächsten Quartalen ändern.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck steht politisch unter Druck, sein Ministerium habe die Öffentlichkeit falsch informiert, um den Atomausstieg Deutschlands zu besiegeln. Er verweist darauf, die Energie-Industrie sei mit ihm auf einer Linie gewesen. Dem widerspricht nun der Ex-Aufsichtsratsvorsitzende von Eon im ntv-Interview.