Warum die Nase bei Kälte läuft
ZDF
Vielen Menschen läuft draußen bei Kälte die Nase. Das ist lästig, aber auch wichtig, sagen Experten. Was steckt dahinter?
Was bei einem Spaziergang in der kalten Jahreszeit nicht fehlen darf, sind warme Kleidung und vor allem: Taschentücher. Kaum setzt man seinen Fuß vor die Tür, geht das Schniefen los - ähnlich wie bei einer Erkältung.
Diese Reaktion in der Nase hat jedoch eine gesunde und schützende Ursache, erklärt Dr. Bernhard Junge-Hülsing, Facharzt für HNO-Heilkunde und Landesvorsitzender des Bayerischen Berufsverbandes für HNO-Ärzte.
Die Nase reagiert ähnlich wie auf Staub auch auf ihre Außenumgebung. "Sie läuft nämlich immer, wenn sich die Temperatur ändert", sagt Dr. Junge-Hülsing. Sie dient nicht nur zum Riechen, sondern erfüllt auch die Funktionen Reinigung, Befeuchtung und Erwärmung.
Das System ist also vergleichbar mit einer Thermostat-Heizung, so der Facharzt - weil sie die Atmung und ihre Funktion an die Außenumgebung anpasse.
Bei Kälte melden schließlich Temperaturfühler in der Nase dem Gehirn eine Untertemperatur. Das Gehirn reagiert darauf mit einem Heizbefehl, was zur Folge hat, dass sich die Blutgefäße ausweiten und warmes Blut die sogenannten Nasenmuscheln überströmt.
Durch diesen Reflex schwellen die Nasenmuscheln an und erwärmen die Luft. Das sei wichtig, damit keine kalte Luft die Bronchien reize, so Junge-Hülsing.
Gleichzeitig erhöht sich auch die Sekretproduktion - also die Produktion der Flüssigkeit, die ohnehin permanent in der Nase gebildet wird, um die Schleimhäute feucht zu halten. Im Normalfall wird diese Flüssigkeit unbemerkt nach hinten in den Rachen transportiert.