Verdi geißelt Verhandlungsführung der Länder
n-tv
Am Wochenende setzen sich Gewerkschaften und Länder erneut bei Tarifgesprächen zusammen. Dann soll es auch ein Ergebnis geben. Verdi ruft nochmals zu Protesten auf und macht deutlich, ohne eine Würdigung der Leistung der Beschäftigten wird es keinen Abschluss geben.
Im festgefahrenen Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder pochen die Gewerkschaften mit ihrer Forderung nach fünf Prozent mehr Geld auf Reallohnzuwächse. "Wir werden keinen Corona-Notabschluss akzeptieren", sagte der Verdi-Chef Frank Werneke vor 4000 Demonstrierenden bei der zentralen Kundgebung vor den Landtag in Düsseldorf. "Wir werden in dieser Tarifrunde keinen Abschluss machen, in dem die besondere Leistung, das Engagement der Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitswesen nicht gesehen und nicht gewürdigt wird", fügte er mit Blick auf das nächste Treffen in Potsdam am Wochenende hinzu. Auch in zahlreichen anderen Städten gingen Tausende Beschäftigte des öffentlichen Dienstes für mehr Geld auf die Straßen. Größere Kundgebungen gab es etwa in Berlin und München.
Heftig kritisierten die Gewerkschaftsvertreter, dass die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) in zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden und vor dem mutmaßlich entscheidenden dritten Treffen in Potsdam an diesem Wochenende kein Angebot auf den Tisch legten. "Wir haben immer noch kein erstes Angebot der Arbeitgeber trotz wochenlanger Verhandlungen. Letztendlich ist das ein Ausdruck von mangelndem Respekt der Dienstgeber der Länder gegenüber Euch, den Beschäftigten", rief Werneke den Demo-Teilnehmer zu. Er warf den Finanzministern der Länder vor, in den wochenlangen Verhandlungen bisher nur "Strecke gemacht" und "Beton angerührt" zu haben. In dieser Tarifrunde gebe es mit der Corona-Pandemie, der Inflation und Arbeitgeber die auf Krawall gebürstet seien, drei besondere Punkte, erklärte der Verdi-Chef.