US-Jobmarkt kühlt ab - Fed dürfte Zinspause verlängern
n-tv
In den USA waren im August mehr Menschen ohne Job. Zugleich wurde die Zahl neuer Jobs rückwirkend nach unten korrigiert. Für Anleger genug Zeichen, dass der Zinskurs der Notenbank am Arbeitsmarkt ankommt. Sie erwarten nun, dass die Fed die nächste Anhebung verschiebt.
In den USA ist die Arbeitslosigkeit im August deutlich gestiegen. Zugleich ebbte der Boom am Jobmarkt ab. Beides bietet der US-Notenbank Fed Spielraum für eine Zinspause. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, stieg die Erwerbslosenquote von 3,5 auf 3,8 Prozent. Es ist die höchste Quote seit eineinhalb Jahren. Die Zahl der Arbeitslosen stieg um gut eine halbe Million auf 6,4 Millionen.
Gemischt waren die Daten derweil vom Jobmarkt. Zwar schufen die Unternehmen mit 187.000 neuen Stellen außerhalb der Landwirtschaft mehr Jobs als erwartet. Allerdings wurde das Plus der beiden Vormonate deutlich um insgesamt 110.000 Stellen nach unten revidiert. Der Anstieg der Löhne schwächte sich ab. So blieben für Juni nur noch 105.000 neue Stellen übrig; etwas mehr als die Größenordnung, die als ausreichend gilt, um die Bevölkerung mit Jobs zu versorgen.
Der Arbeitsmarkt hatte sich bis zuletzt überwiegend robust gezeigt. Viele Unternehmen klagen über einen Arbeitskräftemangel. Der Arbeitsmarkt ist auch für die Zinspolitik der US-Notenbank wichtig. An den Terminmärkten wird nunmehr praktisch nicht mehr mit einer Zinserhöhung am 20. September gerechnet, für November wird die Wahrscheinlichkeit dafür auf nur noch 35 Prozent taxiert. Die Daten ließen die Anleger an den Aktienmärkten weitgehend kalt.
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Von Kreditnehmern ersehnt, von Sparern befürchtet: Die Euro-Währungshüter steuern nach einer Serie von Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation auf eine erste Zinssenkung zu. Volkswirte und Analysten rechnen fest damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) heute eine Verringerung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte beschließen wird.