
US-Inflationsrate sinkt weiter - aber keine Entwarnung
n-tv
Zwar lässt die Teurungsrate in den USA im März deutlich nach. Doch angesichts einer hohen Kerninflation kann das eher nicht als wirkliche Entwarnung angesehen werden. Die Währungshüter in den USA werden auch weiterhin vor schwierigen Zinsentscheidungen stehen.
Die Inflation in den USA hat im März deutlich nachgelassen. Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen sank auf Monatssicht von sechs auf fünf Prozent, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Experten hatten 5,2 Prozent erwartet. Die US-Notenbank Federal Reserve kann das Abebben der Inflationswelle nach einer Serie von Zinserhöhungen als Etappensieg feiern. Doch macht ihr die hartnäckig hohe Kerninflation zu schaffen, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden. Diese stieg im März von 5,5 auf 5,6 Prozent.
Diese Entwicklung gilt als Alarmzeichen, da der Preisauftrieb somit offenbar schon weite Bereiche der Wirtschaft erfasst hat und sich zu verfestigen droht. Die US-Währungshüter um Notenbankchef Jerome Powell müssen nun entscheiden, ob sie die Zinsen Anfang Mai weiter erhöhen oder aus Rücksicht auf die Konjunktur und mögliche Rezessionsrisiken eine Pause einlegen. Die Zentralbank hat die Zinsen binnen Jahresfrist von nahe null auf eine Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent nach oben getrieben, um die hohe Inflation einzufangen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen.
Die VP Bank sagte in einer ersten Reaktion, der "Anstieg der Kerninflationsrate verschandelt das Inflationsbild. Die Inflation löst sich nicht einfach in Luft auf, sondern sie erweist sich als zäh." Doch sei Zuversicht angebracht. So habe sich die Lieferkettenproblematik beruhigt, was Druck von den Preisen nehme. Außerdem sollten in den kommenden Monate die Mieten langsamer steigen.
