US-Börsen taumeln ins Minus
n-tv
Vor allem die Sorge vor einer Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas auf die gesamte Region belastet die US-Börsen. Die Anleger steuern zunehmend "sichere Häfen" an.
Die US-Börsen haben ihre Talfahrt am Freitag fortgesetzt. Der Dow-Jones-Index verlor 0,9 Prozent, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben 1,3 bzw. 1,5 Prozent ab. Als Hemmschuhe fungierten die weiterhin hohen Rentenrenditen und der Nahostkonflikt. Händler sahen einen Zusammenhang zwischen beiden Entwicklungen. Der Nahostkrieg befeuere die Ölpreise, und entfache damit wachsende Inflationssorgen. Darauf reagiere der Rentenmarkt mit steigenden Renditen. Diese kamen am Freitag zwar von ihren jüngsten Höchstständen leicht zurück, weil Anleger vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts "sichere Häfen" ansteuerten. Auch das attraktive Renditeniveau dürfte Investoren angelockt haben. Dem Aktienmarkt half dies aber nicht, zumal das Wochenende mit potenziell neuen schlechten Nachrichten vor der Tür stand.
"Der Ausverkauf (bei Anleihen) könnte durch die starken Einzelhandelsumsätze erklärt werden, die auf die starken Arbeitsmarktdaten und die über den Erwartungen liegenden Inflationsdaten seit Monatsbeginn folgten, die beide falkenhafte Erwartungen an die Fed schürten", sagte Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote. Am Rentenmarkt stabilisierten sich die Notierungen nach ihrer jüngsten Talfahrt, die Renditen verharrten aber auf hohem Niveau. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen entfernte sich wieder von der Marke von 5 Prozent, die sie zuletzt 2007 genommen hatte. Ohne eine Positionierung des Marktes auf fallende Leitzinsen in der Zukunft dürften die Renditen aber kaum deutlich sinken, hieß es bei den SEB-Analysten. Dies werde aber auf die Schnelle kaum passieren.
Die Ölpreise drehten im späten Handel am Freitag ins Minus, nachdem das Branchenunternehmen Baker Hughes einen Anstieg der Zahl "aktiver" Ölförderanlagen vermeldet hatte. Dies lässt vermuten, dass in den USA mehr Öl gefördert wird.
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