
Tiafack holt nächste deutsche Medaille - nur welche ist noch unklar
n-tv
Nelvie Tiafack sichert dem deutschen Boxteam die erhoffte Medaille. Welche Farbe sie hat, entscheidet sich noch. Der Superschwergewichtler hat noch viel vor. Seine Vorbilder sind Mama und "Iron Mike". Nach den Olympischen Spielen könnte ein großer Schritt anstehen.
Nelvie Tiafack verbeugte sich schon vor der Urteilsverkündung siegessicher vor dem Publikum. Nachdem die Medaille für den Superschwergewichtler beim olympischen Boxturnier bestätigt wurde, ließ das Kölner Kraftpaket für die Kameras seine Muskeln spielen. Dem 25-Jährigen ist Bronze nach seinem einstimmigen Punktsieg im Viertelfinale gegen den Italiener Diego Lenzi nicht mehr zu nehmen.
Im Halbfinale am kommenden Mittwoch kämpft Tiafack in der Gewichtsklasse über 92 Kilogramm gegen den Usbeken Bachodir Jalolow um den Finaleinzug und die Chance auf Gold. Die beiden Verlierer der Halbfinals bekommen jeweils Bronze. "Es ist ein Traum", sagte Tiafack. "Ich traue mir einiges zu. Ich setze mir relativ große Ziele. Aber ich bin auch realistisch. Es gibt da Leute, die machen das schon ihr Leben lang. Aber wer mich kennt, weiß: Wenn ich in den Ring steige, will ich gewinnen."
Gegen Lenzi zeigte Tiafack, was ihn auszeichnet: Vom ersten Gong an marschierte er in der Paris North Arena auf dem Messegelände von Villepinte los. Das beeindruckte die Punktrichter, vier von fünf sahen ihn nach der ersten von drei Runden vorne. Dennoch warnte Trainer Lukas Wilaschek: "Du darfst ihn nicht kommen lassen. Egal. Du bist da." Die deutschen Fans in der Arena skandierten "Nelvie! Nelvie!" - und Tiafack lieferte. Erneut vier von fünf Punktrichtern sahen in ihm in der zweiten Runde den besseren Boxer. In der dritten Runde brachte Tiafack den Sieg über die Zeit.

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