
"Tarzan" Sangiuliano verheddert sich in Affäre
n-tv
In Italiens Hauptnachrichtensendung im Staats-TV bittet er unter Tränen seine Frau um Vergebung. Italiens Kulturminister hat eine Affäre mit einer Influencerin. Sein erstes Rücktrittsgesuch lehnt Ministerpräsidentin Meloni noch ab. Im zweiten Anlauf lässt er dann keinen Widerspruch mehr zu.
Der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano ist von seinem Amt zurückgetreten. Seine Entscheidung sei unwiderruflich, schrieb Sangiuliano laut Nachrichtenagentur Ansa und mehrerer anderer italienischer Medien in einem Brief an Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Er dankte ihr, dass sie ihn verteidigt habe. Hintergrund ist eine Affäre des 62-jährigen Neapolitaners zu einer gut 20 Jahre jüngeren Influencerin. Auf Melonis Vorschlag ernannte anschließend Staatspräsident Sergio Mattarella den bisherigen Präsidenten der Fondazione MAXXI, Alessandro Giuli, zum Nachfolger. Er wurde im Präsidentenpalast vereidigt.
Die 41 Jahre alte Maria Rosaria Boccia hatte am 26. August dem Minister öffentlich auf Instagram dafür gedankt, dass der sie zur Beraterin für große Events ernannt habe. Unter anderem geht es um ein G7-Kulturministertreffen, das in der zweiten Septemberhälfte in Pompeji geplant ist. Italien hat dieses Jahr den G7-Vorsitz. Das Ministerium dementierte, und Sangiuliano bestritt, auch nur einen einzigen Euro Staatsgeld an sie bezahlt zu haben.
Die kaltgestellte Influencerin behauptete daraufhin, den Minister bei mehreren Reisen begleitet zu haben. Laut Presseberichten hatte sie auch Aufnahmen mit einer Smartbrille gemacht. Es wurde dann bekannt, dass der Minister eine Liebesaffäre zu der Frau hatte, was dieser auch zugab. In einem Interview in den Hauptnachrichten des Senders RAI hatte er am Mittwochabend seine Ehefrau und Meloni weinend um Verzeihung gebeten.
