Steinmeier erinnert an die Rolle von Krupp zur NS-Zeit
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Die Villa Hügel der Familie Krupp steht für ein Stück deutsche Industriegeschichte. Daran hat der Bundespräsident am Freitag erinnert. Anlass war ein Festakt zum 150-jährigen Bestehen des mit 269 Zimmern vielleicht größten Einfamilienhauses Deutschlands.
Essen (dpa/lnw) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Freitag in Essen an die wichtige Rolle des früheren Stahlkonzerns Krupp als Rüstungsproduzent im Nationalsozialismus erinnert. "Ohne die sogenannte Waffenschmiede des Reiches wäre im Zweiten Weltkrieg die Aufrüstung der Wehrmacht und die Vorbereitung des Krieges nicht möglich gewesen", sagte Steinmeier bei einem Festakt anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Villa Hügel, des früheren Wohnsitzes der Industriellenfamilie Krupp.
Das Haus Krupp sei nicht nur Auftragnehmer des nationalsozialistischen Staates gewesen, so das Staatsoberhaupt. Bereits zuvor sei es aktiver Förderer der NSDAP gewesen. "Bei der Finanzierung Adolf Hitlers und seiner Partei war Gustav Krupp ab Februar 1933 stark engagiert." Adolf Hitler sei ein gern gesehener Gast bei Krupp gewesen. "Auch daran ist zu erinnern, und auch an die ausgebeuteten und geschundenen Zwangsarbeiter, die mithalfen, jenen mit Blut und Tod erkauften Reichtum zu erhalten und zu vergrößern, für den die Villa Hügel eben auch steht."
Das Ruhrgebiet, die Stadt Essen und ihre Einwohner hätten einen hohen, schrecklichen Preis bezahlt. "Kaum eine andere Region in Deutschland war nach dem Krieg so zerstört. Und so ist die Villa Hügel ein Erinnerungsort für eine Geschichte, die einer ganzen Region wirtschaftlichen Fortschritt und Wohlstand gebracht hat, aber auch schweres Leid und Tod."
Nürnberg (dpa/lby) - Nach einer Schlägerei in Nürnberg ist ein 31-Jähriger im Krankenhaus gestorben. Wie eine Sprecherin der Polizei am Montagmorgen mitteilte, erlag der Mann am Sonntag seinen Verletzungen. Zwei 21 und 22 Jahre alte Männer sitzen wegen des Vorfalls seit Samstag in Untersuchungshaft. Die Polizei ermittle wegen Totschlags.
Schwerin (dpa/mv) - Wie bei der Europawahl droht die CDU in Mecklenburg-Vorpommern auch bei der Kommunalwahl ihren Spitzenplatz in der Wählergunst zu verlieren. Nach Auszählung von 1100 der knapp 2000 Kommunalwahlbezirke erreichte die AfD 27 Prozent der Stimmen. Damit würde die Partei ihren Stimmenanteil im Vergleich zur vorhergehenden Kommunalwahl verdoppeln. Bei leichten Verlusten erreichte die CDU zur Halbzeit der Stimmauszählung etwa 24 Prozent.
Magdeburg (dpa/sa) - Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist mit dem Abschneiden bei der Europawahl in Sachsen-Anhalt sehr zufrieden. Mit Platz drei seien die Erwartungen weit übertroffen worden, sagte Landeskoordinator John Lucas Dittrich der dpa am Sonntagabend. "Wir sind alle total zufrieden, das ist mega." Ein BSW-Landesverband solle im Herbst gegründet werden, kündigte Dittrich an.
Pfaffenhofen a.d.Ilm (dpa/lby) - Der Landkreis Pfaffenhofen hat den Katastrophenfall wegen Hochwassers wieder aufgehoben. Das entschied Landrat Albert Gürtner (Freie Wähler) am Sonntagabend, wie das Landratsamt in Pfaffenhofen am Fluss Ilm mitteilte. Als Grund wurde auf die fallenden Pegelstände verwiesen. Zudem habe sich die Lage in den weiterhin gefährdeten Orten stabilisiert. Der Katastrophenfall war in dem Landkreis am Samstag vor einer Woche ausgerufen worden.