Springer-Konzern wirft gesamte "Bild"-Chefredaktion raus
n-tv
In der Chefetage der "Bild"-Zeitung werden Stühle gerückt. Die Chefredakteure Johannes Boie, Alexandra Würzbach und Claus Strunz scheiden aus. Neue Vorsitzende der Chefredaktion wird die ehemalige "Bild am Sonntag"-Chefin Marion Horn.
Die Chefredaktion der "Bild"-Zeitung wird verkleinert und umgebaut. Marion Horn übernimmt mit sofortiger Wirkung den Vorsitz der Chefredaktion, der einstige "Focus"-Chef Robert Schneider wird Mitte April Chefredakteur der "Bild", teilte der Springer-Konzern in Berlin mit. Die derzeitigen Chefredakteure Johannes Boie, Alexandra Würzbach und Claus Strunz scheiden aus ihren bisherigen Rollen aus. Ob sie weiter im Konzern tätig sein werden, steht bislang nicht fest. Boie hatte den Chefredakteursposten am 18. Oktober 2021 als Nachfolger von Julian Reichelt angetreten.
Vom Geschäftsführer der Bild-Gruppe, Claudius Senst, hieß es: "'Bild' ist die Nummer 1 in Deutschland und es ist unser Anspruch, dass sie das auch in der Digital Only Ära bleibt. Das ist redaktionell, organisatorisch und kulturell eine fundamentale Transformation. Sie erfordert auch Veränderungen der Chefredaktion."
Künftig soll die Führung der Chefredaktion aus zwei statt bislang vier Personen bestehen. Sie soll die Zeitung nach Angaben des Konzerns journalistisch und strategisch weiterentwickeln, das Boulevard-Profil schärfen und den digitalen Wandel vorantreiben. Horn und Schneider werden mit den stellvertretenden Chefredakteuren René Bosch, Timo Lokoschat, Tanja May, Paul Ronzheimer, Mandy Sachse und Yvonne Weiß zusammenarbeiten und die einzelnen Verantwortungsbereiche nach Schneiders Antritt zuteilen. Bis dahin ist Horn Chefredakteurin sowohl von "Bild" als auch von "Bild am Sonntag". Die Berufung Schneiders teilte der Konzern bereits im vergangenen Dezember mit, damals war allerdings noch nicht klar, wann er seinen neuen Posten antreten würde.