Spahn: "Einfach so weitermachen ist keine Option"
ProSieben
Die Generation nach Merkel müsse jetzt stärker sichtbar werden, fordert der CDU-Politiker.
Gesundheitsminister Jens Spahn hat zur Suche eines künftigen Kanzlerkandidaten der Union einen gemeinsamen Parteitag von CDU und CSU ins Spiel gebracht. "Dass im Wahlkampf Fehler passiert sind und unser Spitzenkandidat nicht richtig gezogen hat, kann niemand leugnen. Allein das hat viele Prozente gekostet", sagte Spahn der "Welt am Sonntag". "Aber das Offensichtliche darf nicht den Blick verstellen auf unsere strukturellen Probleme." CDU und CSU könnten nur erfolgreich sein, wenn sie zusammenstünden. Daran habe es nicht nur in den letzten Monaten, sondern in den letzten Jahren zu oft gefehlt.
"Für die Zukunft brauchen wir ein anderes Verfahren, wie ein gemeinsamer Kanzlerkandidat gefunden wird und wie unser Wahlprogramm entsteht, sagte Spahn. Die Logik, dass nur die beiden Vorsitzenden solch wichtigen Entscheidungen zusammen treffen können, ist überholt. Warum sollen Kanzlerkandidaten und Wahlprogramme künftig nicht auf einem gemeinsamen Parteitag beschlossen werden?"
Spahn betonte, nach diesem Wahlergebnis gehe es um die Aufstellung für die Zukunft, "einfach so weitermachen ist keine Option. Das Projekt 2025 beginnt heute. Die nächste Generation nach Angela Merkel muss jetzt stärker sichtbar werden, in Positionen und in Verantwortung kommen".