
Sind Kugelblitze nur eine optische Täuschung?
n-tv
Noch immer wird unter Fachleuten über die Existenz von Kugelblitzen gestritten. Ein Astrophysiker ist seit seiner Kindheit fasziniert von ihnen und versucht, einen wissenschaftlich haltbaren Beleg für das seltene Naturphänomen zu finden.
Am späten Nachmittag des 8. Juli 1951 wird Axel Wittmann - damals noch ein Kind - Zeuge eines eindrücklichen Phänomens. Mit anderen Mitgliedern seiner Familie beobachtet er in Neustadt bei Coburg durch ein Erdgeschossfenster zur Straße hin ein Gewitter. Plötzlich senkt sich auf der anderen Straßenseite eine leuchtende, orange-gelbe Plasmakugel von oben auf einen Lindenbaum herab - so beschreibt es der Göttinger Astrophysiker Jahre später.
Beim Berühren der Äste in etwa neun Metern Höhe zerfällt die rund 60 Zentimeter große Kugel in etwa zwölf kleinere Kugeln, die weiter absinken und schließlich auf dem Asphalt der Straße geräuschlos zerplatzen. Wenige Minuten später wiederholt sich der Vorgang, der etwa sechs Sekunden dauert, auf die gleiche Weise.
Als der mit dem Gewitter einhergehende prasselnde Regen nach etwa 20 Minuten aufhört, inspiziert der damalige Junge das Areal, wo die kleinen Kugeln zerplatzt sind. An mehreren Stellen von 12 bis 15 Zentimetern Durchmesser, was etwa der Größe der Kugeln entsprach, ist das im Asphalt enthaltene Bitumen geschmolzen - die Temperatur muss also mindestens 170 Grad erreicht haben.
