Schlüsselbranchen dämpfen Hoffnung auf rasche Erholung
n-tv
Die Zeichen stehen auf Abschwung. Wichtige Firmen aus Schlüsselbranchen wie Schifffahrt, Werbung und Personal kämpfen mit der hohen Inflation, steigenden Zinskosten und teureren Materialien. Die Ratingagentur Fitch erwartet für die weltgrößte Volkswirtschaft USA zum Jahreswechsel sogar eine Rezession.
Schifffahrt, Werbung, Personal: Schlechte Nachrichten aus wichtigen Wirtschaftszweigen lassen für die Konjunktur insgesamt nichts Gutes erwarten. Die jüngsten Ergebnisse der Großreederei Maersk, des Personalvermittlers Adecco und des weltgrößten Werbekonzerns WPP deuten darauf hin, dass eine wirtschaftliche Erholung noch länger auf sich warten lässt. Die von den drei Firmen repräsentierten Branchen gelten als wichtige Indikatoren für den Zustand der Wirtschaft. Wenn nun der weltweite Schiffsverkehr stärker zurückgeht als bislang erwartet, die Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt und große Unternehmen weniger Geld für Werbung ausgeben, dürfte das Hoffnungen auf eine rasche Erholung dämpfen.
"Es stimmt, die allgemeine konjunkturelle Situation ist nicht die beste", sagte Adecco-Chef Denis Machuel. Die Firmen seien mit dem Personalaufbau zurückhaltender, und auch die Kandidaten seien auf der Hut. "Wenn es draußen kalt ist, bleibt man zu Hause." In den meisten Geschäftsbereichen spürt Adecco die Abkühlung. Deutlich mehr Umsatz erwirtschaftete das Unternehmen lediglich damit, die Menschen in neue Jobs zu vermitteln, die zuvor von ihren Firmen aussortiert wurden.
Als einer der wichtigsten Indikatoren für die Wirtschaft gilt der Welthandel: Wenn es gut läuft, werden mehr Güter über die Ozeane transportiert. Branchenriese Maersk rechnet jetzt aber mit einem Rückgang des Containerverkehrs um bis zu vier Prozent - zuvor war noch von höchstens 2,5 Prozent die Rede. Das Unternehmen steht für ungefähr ein Sechstel des weltweiten Containerverkehrs und befördert Konsumgüter von Unternehmen wie Walmart, Nike oder Unilever. Die hohe Inflation in vielen Ländern lastet auf der Kaufkraft, viele Verbraucher müssen sparen und verzichten deswegen auf die eine oder andere Anschaffung.