Salzburg und Oberösterreich gehen in harten Lockdown
ProSieben
Es geht Schlag auf Schlag: Am Montag verhängte Österreich einen Lockdown für Ungeimpfte. Nur eine Woche später kommen noch härtere Maßnahmen für zwei Bundesländer an der Grenze zu Bayern.
Die zwei österreichischen Bundesländer mit den höchsten Corona-Zahlen gehen nächste Woche in einen harten Lockdown. Das kündigten die Landeschefs von Salzburg und Oberösterreich, Wilfried Haslauer und Thomas Stelzer, am Donnerstag an. Die Maßnahme werde am Montag in Kraft treten und möglichst bis Weihnachten aufgehoben, sagte der Salzburger Haslauer. Die beiden konservativen Landeschefs hatten sich zuvor wie auch Kanzler und ÖVP-Parteikollege Alexander Schallenberg gegen starke Einschränkungen für Geimpfte ausgesprochen.
Am Donnerstag verwiesen beide Landeschefs auf die weiterhin stark steigenden Infektionszahlen und die vollen Kliniken. "Daher haben wir gar keine Alternative, als diesen Lockdown zu verhängen", sagte Haslauer während einer Pressekonferenz in Salzburg. Ab Montag dürfen die Menschen dort ihr Zuhause nur für dringende Besorgungen, medizinische Termine, Bewegung im Freien oder den Weg zur Arbeit verlassen. Die meisten Geschäfte müssen schließen, ebenso Lokale. Die Schulen müssen wieder auf Fernunterricht umstellen. Laut Haslauer liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 15 Jahren im Salzburger Land bei 2500. Sowohl das Salzburger Land als auch Oberösterreich grenzen direkt an Bayern an.
Bereits seit Montag gilt in ganz Österreich ein Lockdown für Ungeimpfte. Ob nun zusätzliche bundesweite Maßnahmen für die Gesamtbevölkerung kommen, soll in Gesprächen zwischen Bund und Ländern am Freitag entschieden werden. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hatte sich zuletzt für eine generelle nächtliche Ausgangsbeschränkung ausgesprochen, die jedoch von Kanzler Schallenberg bislang abgelehnt wird. Die ÖVP befürchtet, dass solche Maßnahmen die Bereitschaft für Erst- und Auffrischungsimpfungen wieder senken. Allerdings wird innerhalb der Regierung über eine allgemeine Impfpflicht nachgedacht.