Russischer Ex-Diplomat: Putin "lacht" über NATO
n-tv
Beim Gipfeltreffen in Vilnius beschließt die NATO keinen Zeitplan für einen Beitritt der Ukraine. Der frühere russische UN-Vertreter Boris Bondarew legt das als Schwäche aus, durch die sich Präsident Putin in seinem brutalen Vorgehen bestätigt fühlen könne.
Der russische Ex-Diplomat Boris Bondarew hat die Ergebnisse des NATO-Gipfels im litauischen Vilnius als einen Erfolg für den russischen Präsidenten Wladimir Putin bezeichnet. Dass die Mitgliedsstaaten keinen Zeitplan für einen Beitritt der Ukraine vorgelegt haben, sei ein "Zeichen von Schwäche", sagte er dem US-Magazin "Newsweek". Bondarew war als Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen eingesetzt, trat im vergangenen Jahr aber aus Protest gegen den russischen Überfall auf die Ukraine zurück.
Dem Ex-Diplomaten zufolge ist die NATO nicht geeint. Insbesondere die USA und Deutschland würden eine zögerliche Haltung an den Tag legen, wenn es um den Beitritt der Ukraine in das Bündnis gehe. Über diese Unentschlossenheit würden Putin und seine Spitzenbeamten nur "lachen", sagte Bondarew. Vor allem die USA als wichtigster Verbündeter der Ukraine würden ein falsches Signal nach Russland senden. "Putin könnte denken, dass sie ihre Meinung langsam ändern, dass sie anfangen zu verstehen, dass sie diesen Krieg nicht gewinnen können", sagte er.
In Moskau herrscht laut Bondarew der Gedanke vor, "dass die NATO die Ukraine nicht eingeladen hat, weil sie Angst vor Russland hat und immer noch Angst hat, Putin zu provozieren". Der Kreml würde sich in seiner Einschüchterungstaktik, dem Westen etwa mit einem Atomschlag zu drohen, bestätigt fühlen.
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.
Dresden (dpa/sn) - Team Zastrow - die Partei des früheren sächsischen FDP-Chefs Holger Zastrow - will sich als politischer Player in ganz Sachsen etablieren. Nach dem "spektakulären Ergebnis" bei der Stadtratswahl in Dresden wolle man weitermachen, sagte Zastrow am Montag. "Wir wollen das Projekt ausrollen. Aus dem Dresdner Projekt soll eine waschechte Partei werden." In den vergangenen Wochen habe man bereits still und heimlich eine Partei gegründet und formell die Zulassung erhalten. "Ich möchte gern in Sachsen eine freiheitliche Partei in der Mitte der Gesellschaft etablieren."
Tapfheim (dpa/lby) - Nach Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist immer noch nicht abzuschätzen, wie hoch die durch das Hochwasser verursachten Schäden für die Landwirtschaft sind. Noch immer sei das Wasser noch nicht komplett abgelaufen, sagte sie beim Besuch eines betroffenen Hofs in Tapfheim (Landkreis Donau-Ries) am Montag. Nicht nur Grünland, sondern auch Ackerland sei teils massiv überflutet worden. Zum Teil seien auch Schadstoffe auf die Flächen gelangt. Die Situation sei immer noch kritisch.