
Russische Öl- und Gaseinnahmen stark gesunken
n-tv
Mit den Einnahmen aus Öl- und Gasexporten finanziert Moskau maßgeblich seinen Krieg gegen die Ukraine. Nach russischen Angaben brechen sie im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich ein. Die Zentralbank will zudem ihre Wachstumsprognose nach unten korrigieren.
Russlands Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft sind nach offiziellen Angaben im Juni auf den niedrigsten Stand seit zweieinhalb Jahren gefallen. Sie brachen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 33,7 Prozent auf 494,8 Milliarden Rubel (5,3 Milliarden Euro) ein, wie aus Daten des Finanzministeriums in Moskau hervorgeht. Als Gründe wurden niedrigere Ölpreise und ein stärkerer Rubel genannt.
Im ersten Halbjahr sank das für den Kreml wichtige Aufkommen aus dem Energiegeschäft den Angaben zufolge damit um fast 17 Prozent auf 4,47 Billionen Rubel. Der Rückgang der Erlöse trifft Russland in einer Zeit stark steigender Militärausgaben für den Krieg in der Ukraine. Die Regierung hat die Verteidigungsausgaben für das laufende Jahr auf 6,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöht. Dies ist der höchste Stand seit dem Kalten Krieg. Die Verteidigungsausgaben machen damit 32 Prozent der gesamten Ausgaben für 2025 aus.
Das Finanzministerium hatte seine Prognose für die Öl- und Gaseinnahmen in diesem Jahr bereits von ursprünglich 10,94 auf 8,32 Billionen Rubel gesenkt. Im vergangenen Jahr beliefen sie sich noch auf 11,13 Billionen Rubel. Die Erlöse aus dem Verkauf von Öl und Gas sind die wichtigste Einnahmequelle für den russischen Staatshaushalt und machen etwa ein Viertel der gesamten Budgeteinnahmen aus.
