Rund 50 Menschen bei Bombenanschlag auf Moschee in Pakistan getötet
ProSieben
Zahlreiche Menschen kommen zum Freitagsgebet in der pakistanischen Stadt Peshawar zusammen, als plötzlich zwei Attentäter die Moschee stürmen und Bomben zünden. Dutzende Menschen sterben. Der Anschlag erinnert an frühere Attentate in der Region.
Bei einem Bombenanschlag auf eine Moschee im Nordwesten Pakistans sind rund 50 Menschen getötet worden. Weitere 80 Verletzte seien in ein Krankenhaus in der Stadt Peshawar gebracht worden, bestätigten Polizeibeamte und ein Kliniksprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.
Nach Angaben eines örtlichen Polizeichefs sollen sich zwei bewaffnete Selbstmordattentäter den Weg in die Moschee freigekämpft haben, wo sie ihre Bomben zündeten. Lokale TV-Sender zeigten Bilder einer Überwachungskamera, wie ein junger Mann auf einen Polizisten feuerte, bevor er in die Moschee stürmte.
"Überall waren Rauch und Schreie zu hören", sagte ein Überlebender dem pakistanischen TV-Sender "Dunya". "Dann sah ich mehrere Leichen übereinander liegen und einen Fluss aus Blut auf dem Boden". Der Lärm der Explosion sei "ohrenbetäubend" gewesen, schilderte ein weiterer Augenzeuge, der vor der Moschee mit seinem Motorrad unterwegs war, dem lokalen Sender "Geo". "Bevor ich wusste, was passiert, hörte ich Schüsse und Explosionen."
Nach Polizeiangaben soll es sich um eine schiitische Moschee in einem mehrheitlich sunnitischen Viertel handeln. Ob die Attacke einen konfessionellen Hintergrund hatte, war zunächst unklar. Insbesondere die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die in der Grenzregion aktiv ist, betrachtet schiitische Muslime als Abtrünnige und verübt regelmäßig brutale Anschläge. Weitere Details waren zunächst unklar, auch wer für den Anschlag verantwortlich war.