Rot-Grün gegen Laschet
ProSieben
Drittes TV-Triell der Kanzlerkandidaten - und auch diesmal sehen die Zuschauer SPD-Bewerber Scholz vorn. Der sucht beim Schlagabtausch auf ProSieben, SAT.1 und Kabel Eins auffällig oft die Nähe zur Grünen-Kandidatin Baerbock.
Sieben Tage vor der Bundestagswahl haben die Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen beim letzten TV-Triell die Wähler zu mobilisieren versucht. Erneut schlug sich nach einer Blitz-Umfrage unter Zuschauern SPD-Bewerber Olaf Scholz am besten. Auffällig in dem Schlagabtausch bei ProSieben, Sat.1 und Kabeleins: Scholz übte sich immer wieder im Schulterschluss mit den Grünen, während Unionskandidat Armin Laschet von Scholz und der Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock in die Zange genommen wurde.
In der noch am Abend veröffentlichten Blitz-Umfrage stimmten auf die Frage, wer alles in allem das TV-Triell gewonnen habe, 42 Prozent für Scholz. Auf Platz zwei landete Laschet mit 27 Prozent. Baerbock von den Grünen kam auf 25 Prozent. Thematisch dominierten Mindestlohn, Hartz IV, Klimaschutz, Corona und innere Sicherheit.
Der CDU-Vorsitzende kam weniger als in den beiden Triell-Ausgaben davor zum Angriff, obwohl er laut Stoppuhr lange Zeit den größten Redeanteil hatte. Immer wieder musste er sich gegen Attacken von Scholz und Baerbock wehren. So lehnte Laschet gleich zu Beginn als Einziger eine Anhebung des Mindestlohns durch den Gesetzgeber ab und war bei diesem Thema in der Defensive. Er versuchte es mit Attacken auf Scholz, warf diesem Wahltaktik vor. Gleich darauf musste sich der NRW-Ministerpräsident gegen den Vorwurf von Baerbock zur Wehr setzen, er wolle Kinder nicht aus Hartz-IV herausholen. Laschet kam erstmal gar nicht zu Wort, machte aber dann doch noch seinen Punkt: "Das größte Problem von Armut ist, wenn Eltern keine Arbeit haben", betonte der CDU-Chef. "Stimmt", kam von Scholz zurück.