
Richter kippt Einigung zwischen Boeing und US-Regierung
n-tv
Eine Software führt 2018 und 2019 dazu, dass zwei Boeing-Maschinen in verheerende Sinkflüge gelenkt werden und abstürzen. Bei der Aufarbeitung gibt es einen umstrittenen Deal zwischen Boeing und dem US-Justizministerium. Den räumt ein Richter nach Prüfung nun wieder vom Tisch.
Ein US-Gericht hat eine Vereinbarung von Boeing mit der US-Regierung abgelehnt, durch die der Flugzeugbauer einem Gerichtsprozess um zwei tödliche Abstürze von Maschinen des Typs 737 Max entgangen wäre. Richter Reed O'Connor in Texas ordnete neue Gespräche der Parteien an.
Boeing hatte sich im Juli schuldig bekannt, die US-Regierung bei der Zertifizierung von Flugzeugen betrogen zu haben. Das öffnete die Tür für eine Vereinbarung, die unter anderem eine neue Millionenstrafe sowie einen Aufpasser des Justizministeriums für den Konzern vorsah. Familien von Opfern der Abstürze hatten den Deal heftig kritisiert und Milliardenstrafen sowie andere Konsequenzen für Boeing gefordert.
Bei den Unglücken im Oktober 2018 und März 2019 waren 346 Menschen ums Leben gekommen. Boeing hatte seinerzeit eine Strafverfolgung unter anderem mit dem Versprechen vermieden, ein Compliance- und Ethik-Programm umzusetzen. Auch zahlte der Konzern eine Strafe von 243,6 Millionen Dollar.
