Rezessionssorgen haben Wall Street weiter im Griff
n-tv
Die großen Indizes an der Wall Street sacken weiter ab. Die zunehmenden Anzeichen einer Rezession verunsichern die Käufer im Vorfeld der Inflationsdaten. Einen kleinen Lichtblick gibt es allerdings.
Aus Furcht vor einem Rückschlag für die Weltwirtschaft scheuen Anleger größere Engagements an der Wall Street. Der US-Standardwerteindex Dow Jones fiel am Dienstag um 0,6 Prozent auf 30.981 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 schloss 0,9 Prozent niedriger (3.818 Punkte) und der technologielastige Nasdaq ging ebenfalls mit einem Prozent weniger aus dem Handel (11.264 Punkte).
"Wenn viele Zahlen zur Veröffentlichung anstehen wie Inflationsdaten und Firmenbilanzen, ist es nicht ungewöhnlich, dass Investoren risikoscheu sind", sagte Art Hogan, Chef-Anlagestratege des Finanzdienstleisters B. Riley. Ein Lichtblick sei allerdings, dass die Gewinnerwartungen für die zweite Jahreshälfte stabil blieben. "Das dämpft einige der Sorgen, dass die Wirtschaft in eine Rezession schlittert."
Kopfzerbrechen bereitete Börsianern allerdings das Wiederaufflammen der Coronavirus-Pandemie in China. Im Frühjahr hatten dortige Beschränkungen des öffentlichen Lebens die globale Konjunktur in Mitleidenschaft gezogen. "Nachdem in der Wirtschaftsmetropole Shanghai die Zahl der Neuinfektionen in den letzten Tagen deutlich zugenommen hat, werden dort neue Lockdown-Maßnahmen befürchtet", sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Kupfer verbilligte sich daraufhin um 2,1 Prozent auf 7622 Dollar je Tonne und die US-Rohölsorte WTI um 7,3 Prozent auf 96,36 Dollar je Barrel (159 Liter).
Die totale Kontrolle: Mit dem Sozialkreditsystem werden die Menschen in China kontinuierlich bewertet. Wer negativ auffällt oder Schulden hat, landet auf der schwarzen Liste und darf zum Beispiel keine Flug- oder Schnellzug-Tickets kaufen. Doch das System ist noch lange nicht flächendeckend eingeführt.