Renten steigen so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr
ProSieben
Zum Wochenabschluss verabschiedet der Bundestag noch Verbesserungen für Millionen Rentnerinnen und Rentner. Im Sommer steigen die Bezüge so stark wie lange nicht. Doch die Inflation trübte im Bundestag die Freude.
Die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland erhalten zum 1. Juli eine so kräftige Erhöhung ihrer Bezüge wie seit Jahrzehnten nicht. Im Westen steigen die Renten um 5,35 Prozent, im Osten um 6,12 Prozent. Mit dem Gesetzentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) beschloss der Bundestag zudem Verbesserungen für Menschen, die schon länger Erwerbsminderungsrente beziehen. Das Gesetz wurde am Freitag mit den Stimmen der Koalition, der Union und der AfD verabschiedet.
Mit dem Gesetz führt die Regierung den Nachholfaktor in der Rentenversicherung wieder ein. Dieser Faktor dämpft die Rentenerhöhung. Damit soll ausgeglichen werden, dass die Rentnerinnen und Rentner im vergangenen Jahr vor einem eigentlich damals fälligen Rentenminus verschont wurden. Eine Rentengarantie sorgte 2021 noch für eine Nullrunde - trotz der negativen Nachwirkungen des Corona-Einbruchs vom Vorjahr auf die Rentenkasse.
Ein wesentlicher Grund für die trotz Nachholfaktor kräftige Rentenerhöhung ist die positive Lohnentwicklung aufgrund einer guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland, wie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) deutlich machte.
Auch vor der Nullrunde im vergangenen Jahr waren die Renten gestiegen - aber deutlich weniger stark als in diesem Jahr. 2020 hatte es ein Rentenplus von 3,45 Prozent im Westen und 4,20 Prozent im Osten gegeben. Eine höhere Rentenerhöhung im Westen wie in diesem Jahr gab es zuletzt 1983 mit damals plus 5,59 Prozent.
