Opiumhandel ist für Taliban Quelle der Macht
n-tv
Mehr als 80 Prozent der weltweiten Opium- und Heroinlieferungen kommen aus Afghanistan - und die Taliban sind an allen Facetten des Handels beteiligt. Das Millionengeschäft ist für die radikal-islamistische Miliz die wichtigste Einnahmequelle und gleichzeitig ein Kontrollinstrument für die ländliche Bevölkerung.
Der militärische Erfolg der Taliban in Afghanistan wäre ohne eine wichtige Einnahmequelle wohl nicht möglich gewesen: den Drogenhandel. Der Verkauf von Opium und Heroin spült Millionen Dollar in die Kassen der Islamisten, die nach dem Abzug der westlichen Truppen überraschend schnell die Macht im Land wieder übernommen haben. Drogen seien "der größte Wirtschaftszweig des Landes außer dem Krieg", sagt Barnett Rubin, ein ehemaliger Berater des US-Außenministeriums für Afghanistan. Die Vereinten Nationen schätzen, dass die Taliban zwischen 2018 und 2019 mehr als 400 Millionen Dollar mit dem Drogenhandel verdient haben. In einem Bericht des US-Sondergeneralinspektors für Afghanistan (SIGAR) vom vergangenen Mai wird ein US-Beamter zitiert, dem zufolge die Taliban bis zu 60 Prozent ihrer Jahreseinnahmen aus Anbau und Handel mit Drogen beziehen. Folglich haben die Vereinigten Staaten auch versucht, diese Einnahmequelle trocken zu legen. Mehr als acht Milliarden Dollar haben sie von 2002 bis 2017 einem SIGAR-Bericht zufolge ausgegeben, um den Taliban ihre Profite aus dem Opium- und Heroin-Handel zu entziehen. Luftangriffe und Razzien auf mutmaßliche Labore gehörten dazu. Diese Strategie ist gescheitert.More Related News