
Nicht viel Neues zur Amoktat im Innenausschuss
n-tv
Gut zwei Monate nach dem Amoklauf in Hamburg beschäftigt sich die Bürgerschaft erneut mit dem schrecklichen Geschehen am Ende einer Gemeindeversammlung der Zeugen Jehovas. Im Innenausschuss soll es um den aktuellen Ermittlungsstand gehen.
Hamburg (dpa/lno) - Eine zweite Sitzung des Innenausschusses der Bürgerschaft zur Amoktat bei den Zeugen Jehovas hat am Donnerstag wenig Neues erbracht. Unter anderem Innensenator Andy Grote (SPD), Polizeipräsident Ralf Martin Meyer und Generalstaatsanwalt Jörg Fröhlich berichteten den Abgeordneten über den Ermittlungsstand. Über die bereits bekannten Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter der Waffenbehörde sowie Mitglieder des Schießclubs des Todesschützen hinaus wollten sie mit Hinweis auf laufende Ermittlungen keine weiteren Angaben machen. Zunächst müsse der Sachverhalt "ausermittelt" werden, sagte Fröhlich. "Haben sie also bitte Vertrauen in unsere Arbeit."
Am 9. März hatte der 35-Jährige Philipp F. nach einer Gemeindeversammlung der Zeugen Jehovas in Hamburg-Alsterdorf sieben Menschen - darunter ein ungeborenes Kind - und sich selbst erschossen. Der Besitz der Tatwaffe - einer halbautomatischen Pistole - war ihm von der Waffenbehörde genehmigt worden. Eine Überprüfung in seiner Wohnung nach einem anonymen Hinweis auf psychische Auffälligkeiten war wenige Wochen vor der Tat ohne weitere Maßnahmen geblieben.
Ein Thema der Ausschusssitzung am Donnerstag waren Nebentätigkeiten von Beamten der in Hamburg bei der Polizei angesiedelten Waffenbehörde. Der unter dem Verdacht der fahrlässigen Tötung stehende Mitarbeiter hatte vor seiner Tätigkeit in der Waffenbehörde einen Nebenjob im Hanseatic Gun Club, der einen Schießstand im Stadtzentrum betreibt.
