Nationalspieler verteidigt Verbleib in Moskau
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Markus Gisdol legt sein Traineramt bei Lokomotive Moskau wegen des Angriffskriegs der Russen in der Ukraine nieder und kehrt nach Deutschland zurück. Sein Assistent Marvin Compper dagegen bleibt, wird angefeindet und erklärt nun, warum er sich so entschieden hat.
Nach der russischen Invasion in die Ukraine hat der frühere Bundesliga-Profi Marvin Compper sein Bleiben beim Fußball-Erstligisten Lokomotive Moskau verteidigt. "Wir sind hier im Oktober 2021 angetreten, um etwas zu verändern: Wir haben eine Philosophie in den kompletten Verein gebracht, von ganz oben bis nach unten. Ich spüre dafür eine Verantwortung: gegenüber den Menschen, die uns vertraut haben", sagte der 36-Jährige der "Sport Bild".
Weil Ex-Bundesliga-Trainer Markus Gisdol sein Amt wegen des Krieges in der Ukraine aufgab und zurück nach Deutschland reiste, übernahm Co-Trainer Compper den Job. Im Klub seien auch "viele Ausländer tätig, nicht nur Russen. Die Menschen, die wir hier kennengelernt haben, sind Leute mit gutem Herz und haben mit Politik gar nichts zu tun", sagte Compper, der in der Bundesliga unter anderem für Mönchengladbach, Hoffenheim und Leipzig gespielt hatte.
Er beobachte die Lage in Russland aber sehr aufmerksam. "Die Situation, die wir vorfinden: Es gibt hier vor Ort einen geregelten, normalen Alltag. Ich mag meinen Job und fühle mich sicher: Wenn sich das verändern sollte, würden wir die Situation neu bewerten. Ich schaue von Tag zu Tag." Für die deutsche Nationalmannschaft lief er einmal auf, am 19. November 2008 in Berlin bei der 1:2-Niederlage im Freundschaftsspiel gegen England. Mit den 77 Spielminuten bis zu seiner Auswechslung war er der erste deutsche Nationalspieler der TSG Hoffenheim.
Ewa Pajor erwischt zum Abschied vom VfL Wolfsburg einen Sahnetag gegen die SGS Essen. Auch den Fußballerinnen vom FC Bayern gelingt am letzten Bundesliga-Spieltag ein Kunststück: Sie bleiben auch in der 22. Partie unbesiegt und beenden die Saison damit als insgesamt sechste Mannschaft ohne Niederlage.
Der VfL Bochum wird die Relegationsspiele zur Fußball-Bundesliga ohne Stammtorhüter Manuel Riemann bestreiten. Wie der Klub mitteilt, haben sich der Keeper und der Trainerstab auf diesen Schritt geeinigt. Grund seien "unüberbrückbare unterschiedliche Auffassungen zu teaminhaltlichen Themen", heißt es in einem entsprechenden Statement.