Nach Offensive: Selenskyj besucht zurückeroberte Stadt Isjum
ProSieben
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat sich an der Front ein Bild von der aktuellen Lage gemacht.
DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:
Kurz nach dem Rückzug russischer Truppen ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in den befreiten Teil der Ostukraine gereist. "Unsere blau-gelbe (Flagge) weht über dem befreiten Isjum", teilte der Staatschef am Mittwoch in sozialen Netzwerken mit. Selenskyj kündigte dabei ein weiteres Vorrücken der ukrainischen Armee an. "Wir bewegen uns nur in eine Richtung - vorwärts und bis zum Sieg", unterstrich der 44-Jährige. Fotos zeigten Selenskyj in Isjum im Gebiet Charkiw mit Soldaten der ukrainischen Armee.
Isjum war erst im Laufe der vergangenen Woche im Rahmen einer ukrainischen Gegenoffensive zurückerobert worden. Der wichtige Verkehrsknotenpunkt gilt als Tor zum Industrierevier Donbass und hatte vor dem Krieg über 40.000 Einwohner. Kiew wehrt seit Ende Februar eine russische Invasion ab.
Die Lage an der Front sei gespannt, aber unter Kontrolle, sagte der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj. Er telefonierte nach eigenen Angaben mit Nato-Oberbefehlshaber Christopher Cavoli und US-Generalstabschef Mark Milley. Dabei dankte Saluschnyj für die militärische Unterstützung der USA.
Angesichts des ukrainischen Vormarsches hätten russische Vertreter dieser Tage sondiert, ob Verhandlungen möglich seien, sagte die ukrainische Vize-Regierungschefin Olha Stefanischyna dem Sender France24. Die Ukraine wolle aber erst verhandeln, wenn sie ihre militärischen Ziele erreicht habe. Eine Bestätigung aus Moskau für das angebliche Gesprächsangebot gab es nicht.