Nächster chinesischer E-Autobauer strebt auf deutschen Markt
n-tv
Der deutschen Autoindustrie droht nicht zuletzt wegen des harten Wettbewerbs aus China eine ungemütliche Zeitenwende. Besonders die Ankündigung des chinesischen E-Autobauers Xpeng auf der IAA in München dürfte für die meisten traditionellen Hersteller ungelegen kommen.
Die IAA ist traditionell die Hausmesse der deutschen Automarken. Doch inzwischen drängen längst auch die chinesischen Hersteller mit fortschreitender Elektronachfrage verstärkt auf den europäischen Markt. Das zeigt sich auch in München: Dieses Jahr kommen 40 Prozent der Aussteller auf der Auto- und Verkehrsmesse aus Asien. Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Marktforscher Center Automotive Research wittert bereits "die IAA der Chinesen" und eine "Zeitenwende, die Europa zum interessanten Markt für chinesische Elektroautos macht". Die Messe sei der Start für den Kampf um Marktanteile auf dem Kontinent.
Das unterstreicht auch die Ankündigung von Xpeng. Der chinesische Elektroautobauer will im kommenden Jahr mit seinen Fahrzeugen auch in Deutschland an den Start gehen. Nach einigen nordeuropäischen Märkten sollen die Modelle 2024 auch hierzulande verkauft werden, sagte Vize-Verwaltungsratschef Brian Gu auf der IAA. Der Schritt auf den deutschen Markt sei ein großer und strategisch sehr bedeutender für das Unternehmen, den man vorsichtig geplant habe.
"Unser Erfolg in Deutschland wird unseren Erfolg in Kontinentaleuropa bestimmen", sagte Gu. Ihm zufolge ist es noch zu früh für Angaben zu möglichen Verkaufszahlen. Deutschland-Manager Markus Schrick ergänzte, der Autobauer wolle seine Autos in Deutschland über Händler verkaufen und nicht nur online. Große Flagship-Stores nach dem Vorbild von Elektrorivalen wie Nio oder Polestar plane Xpeng zunächst nicht. Xpeng lege Wert darauf, dass Händler sich mit der Marke identifizierten und auch Geld mit ihr verdienten. Der für internationale Märkte zuständige Xpeng-Manager Eric Xu kündigte an, dass auch Frankreich kommendes Jahr zu den neuen Märkten des Anbieters hinzukommen solle. Großbritannien soll möglichst ebenfalls im kommenden Jahr folgen.
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