Mit dem Tupfer an die Schmerzgrenze
Süddeutsche Zeitung
Claudia Gaus hat schon Tausende Menschen auf das Coronavirus getestet. Sie weiß, ob Frauen oder Männer empfindlicher sind, was den Abstrich so unangenehm machen kann und wer sich am häufigsten testen lässt. Ein Besuch.
Jede Nase ist anders, ja sogar die Nasenlöcher können sich in ihrem Inneren ziemlich voneinander unterscheiden. Wenn Claudia Gaus vom menschlichen Riechorgan spricht, dann klingt eine große Faszination für die Anatomie mit. Doch ihr Anliegen ist alleine: "Mit dem Tupfer zügig durchkommen." Mehr als hundert Teststäbchen täglich schiebt die 56-Jährige an manchen Tagen mit sicherer Hand in Nasenhöhlen und weiter "schräg runter" in den untersten der drei Nasengänge Richtung Rachenraum. Nasopharyngeal heißt dieser tiefe Nasenabstrich und Fingerspitzengefühl schade dabei nicht, wie Gaus anmerkt. Man sei da nämlich "ganz nah dran am Leben", sagt die Corona-Testhelferin und schildert, wie schmerzhaft es sein kann, wenn das Stäbchen versehentlich in den oberen Gang rutsche in Richtung Stirnhöhle. Wobei Männer in der Regel empfindlicher seien als Frauen, "ist einfach so."More Related News