Missbrauchsskandal: Papst Benedikt räumt Lüge ein
ProSieben
Du sollst nicht lügen, heißt es im achten Gebot. Genau das hat der emeritierte Papst Benedikt XVI. in seiner Stellungnahme für das Missbrauchsgutachten des Erzbistums München aber getan, wie er jetzt selbst einräumen musste.
Papst Benedikt XVI. hat bei seiner Stellungnahme für das Missbrauchsgutachten des Erzbistums München und Freising an einer wichtigen Stelle eine falsche Aussage gemacht. Das räumte der emeritierte Pontifex am Montag in einer Stellungnahme seines Privatsekretärs Georg Gänswein ein, die unter anderem das Portal "Vatican News" und die Tagespost Stiftung dokumentierten.
Benedikt habe demnach anders als in dem vorige Woche veröffentlichten Gutachten behauptet doch im Jahr 1980 als Erzbischof von München und Freising an einer Ordinariatssitzung teilgenommen, bei der über einen Priester gesprochen wurde, der mehrfach wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern auffällig geworden war.
Jener Priester wurde später in Bayern wieder als Seelsorger eingesetzt und ist einer der zentralen Fälle des Gutachtens, das die Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) im Auftrag des Erzbistums München und Freising präsentiert hatte. Darin wird Benedikt in insgesamt vier Fällen Fehlverhalten vorgeworfen.
Der 94-Jährige wollte bei seiner Korrektur der Aussage "betonen, dass dies nicht aus böser Absicht heraus geschehen ist, sondern Folge eines Versehens bei der redaktionellen Bearbeitung seiner Stellungnahme war", hieß es in dem Statement. "Dieser Fehler tut ihm sehr leid und er bittet, diesen Fehler zu entschuldigen."