Ministerium hat Schnelltests zu schnell bestellt ...
Süddeutsche Zeitung
... und offenbar zu viel bezahlt: Das Gesundheitsministerium hat vor dem Kauf wohl nicht genügend Vergleichsangebot eingeholt. Für die Steuerzahlenden könnte ein Millionenschaden entstanden sein.
Am 6. Mai 2021 schickte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) eine Pressemitteilung ins Land. Damals war der Corona-Impfstoff knapp, die Zeit drängte. Verständlich also, dass Holetschek in seiner Mitteilung "mehr Flexibilität bei Bestellungen" des Impfstoffes forderte. Fast ein halbes Jahr ist diese Forderung inzwischen alt, lange her, eigentlich keine Erwähnung mehr wert. Gäbe es da nicht noch ein Schreiben, das am 6. Mai 2021 verschickt wurde, von der Vergabekammer Südbayern ans Gesundheitsministerium. Und würde die Kammer darin nicht kritisieren, was Holetschek am selben Tag für sein Haus gefordert hatte: Flexibilität bei Bestellungen. Das Schreiben der Kammer legt nämlich nahe, dass das Ministerium die Bestellregeln so flexibel ausgelegt hat, dass für den Steuerzahler ein Millionenschaden entstanden sein könnte.