Meuthen rechnet mit der AfD ab
ProSieben
Die Partei nehme eine Entwicklung, die keinen weiteren Erfolg verheißt, warnt der ehemalige Parteichef.
Der aus der AfD ausgetretene bisherige Vorsitzende Jörg Meuthen sieht die Partei auf einem Kurs zu politischer Erfolglosigkeit. "Ich glaube, dass die AfD eine Entwicklung nimmt, die keinen weiteren politischen Erfolg in diesem Land verheißt, weil sie sich einfach in eine Richtung bewegt, die diesen Erfolg nicht hergibt", sagte er am Freitagabend im "heute journal" des ZDF. "Und ich muss Ihnen sagen, aufgrund meiner eigenen Positionen: Das halte ich dann auch für richtig."
AfD-Chef Tino Chrupalla bewertet die Lage der Partei nach dem Abgang seines bisherigen Co-Vorsitzenden ganz anders: "Insgesamt, sag ich ganz ehrlich, hat Jörg Meuthen mit dem heutigen Tage die Spaltung der AfD beendet", sagte Chrupalla in der Nacht zum Samstag in der ZDF-Sendung "heute journal update". "Das ist wichtig und richtig." Er werde die Partei jetzt "zusammenführen, zusammenhalten". "Wir werden sie auf einen erfolgreichen Kurs führen. Wir haben schon einige Austritte verkraftet." Er sehe das "durchaus positiv".
Meuthen hatte seinen Parteiaustritt am Freitag damit begründet, große Teile der Partei hätten sich für einen immer radikaleren Kurs entschieden. "Ich will eine konservative Politik, keine reaktionäre, ich will eine freiheitliche, keine beliebige, ich will eine patriotische, aber keine nationalistische Politik", sagte er im ZDF. "Das sind die Positionen die ich habe, und es geht eindeutig in eine andere Richtung (...)."
Angesprochen auf Aussagen Meuthens, wonach er Teile der Partei nicht auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung sieht, entgegnete Chrupalla: "Das ist natürlich absoluter Quatsch, was er dort erzählt hat."