Kleiner CDU-Parteitag billigt Günthers Kurs für Jamaika-Neuauflage
ProSieben
Schwarz-Gelb, Schwarz-Grün oder doch wieder Jamaika? Die Nord-CDU von Ministerpräsident Günther hat die Qual der Wahl. Sie will offenkundig ernsthaft eine Zweitauflage der Koalition mit Grünen und FDP anbahnen. Ein kleiner Parteitag gibt Günther grünes Licht.
Nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein will Ministerpräsident Daniel Günther eine neue Koalition mit Grünen und FDP schmieden - obwohl es für seine CDU für ein Zweierbündnis reichen würde. Er wolle die Erfolgsgeschichte der vergangenen fünf Jahre fortsetzen, sagte der als Wahlsieger bejubelte Günther am Mittwochabend in Kiel auf einem kleinen Parteitag der Landes-CDU. Dafür bekam er deutliche Rückendeckung von den 75 Delegierten: Sie applaudierten lange stehend; eine Diskussion blieb aus.
Günther will am kommenden Dienstag erst mit den Grünen und dann mit der FDP Sondierungsgespräche führen. Dabei wolle er die Möglichkeit einer Jamaika-Neuauflage zumindest ausloten, sagte der 48-Jährige.
Bei der Wahl am Sonntag waren seine Christdemokraten mit 43,4 Prozent mit großem Abstand stärkste Kraft geworden. Die Grünen steigerten sich auf 18,3 Prozent, während die FDP auf 6,4 Prozent absackte. Die SPD stürzte auf ein Rekordtief von 16,0 Prozent.
Mit diesen Ergebnissen hätte die CDU sichere Mehrheiten für Zweierbündnisse mit Grünen, FDP oder auch dem SSW (5,7 Prozent), theoretisch auch mit der SPD. Im Landtag hat die CDU 34 Mandate, die Grünen 14, die SPD 12, die FDP 5 und der SSW 4. 35 Stimmen bedeuten die Mehrheit.