Keine weiteren Flüchtlinge aus EU-Ländern für Deutschland
ZDF
Deutschland wird nach Inkrafttreten des sogenannten Solidaritätsmechanismus vorerst keine Flüchtlinge aus anderen EU-Ländern aufnehmen müssen.
Die EU verschärft Asylregeln und rechnet Deutschland die "Solidarität" vergangener Jahre an. Man müsse vorerst keine weiteren Flüchtlinge aus EU-Ländern aufnehmen, sagt Dobrindt. Deutschland wird nach Inkrafttreten des sogenannten Solidaritätsmechanismus im kommenden Jahr vorerst keine Flüchtlinge aus anderen EU-Ländern aufnehmen müssen. Eine am Montag in Brüssel erzielte Einigung der EU-Innenminister bedeute für Deutschland, "dass wir keine finanziellen Leistungen aufzubringen haben und auf der anderen Seite keine Aufnahmen zu verzeichnen haben", sagte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) nach dem Treffen. Die Ressortchefs der 27 Mitgliedstaaten einigten sich nach monatelangen Verhandlungen auf eine deutliche Verschärfung der gemeinsamen Asylpolitik. Teil der Einigung ist der sogenannte Solidaritätsmechanismus. Er sieht vor, dass EU-Länder mit einem hohen "Migrationsdruck" wie Italien oder Griechenland Flüchtlinge in andere EU-Länder übersiedeln können. Deutschland müsste nach der Regel eigentlich entweder Flüchtlinge aufnehmen oder 20.000 Euro pro nicht aufgenommenem Flüchtling an die betreffenden Länder zahlen. Die Regelung sieht allerdings auch eine Reihe von Ausgleichsleistungen vor. So können etwa Länder offiziell Verantwortung für Menschen übernehmen, die sich bereits auf ihrem Territorium befinden, für die nach geltendem EU-Recht aber eigentlich ein anderes Land zuständig wäre. Dobrindt sagte dazu, dass Deutschland sich mehrere tausend dieser Flüchtlinge anrechnen lassen könne und somit seine Verpflichtungen im Rahmen des Solidaritätsmechanismus mindestens für 2026 erfüllt habe. "Die Europäische Union erkennt an, dass Deutschland in den letzten Jahren stark belastet ist", sagte Dobrindt dem ZDF. Deutschland habe in der Vergangenheit "viel Solidarität gezeigt", so der Innenminister. Dies werde nun angerechnet. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung haben Italien und Griechenland sich zudem bereiterklärt, Flüchtlinge aus Deutschland aufzunehmen, für die die beiden Mittelmeerstaaten nach den sogenannten Dublin-Regeln zuständig gewesen wären. Diese sehen vor, dass jenes EU-Land die Flüchtlinge aufnehmen muss, in dem diese erstmals registriert wurden. "Wir haben uns mit Griechenland und Italien darauf verständigt, dass sie Migranten wieder zurücknehmen, die über ihre Länder die Europäische Union betreten haben", zitierte "Bild" den Innenminister, ohne Zahlen zu nennen.













