Hongkong: Verleger Jimmy Lai schuldig gesprochen
ZDF
Der Verleger Jimmy Lai ist in Hongkong schuldig gesprochen worden. Nun droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Warum der Prozess so bedeutsam ist.
Der Verleger Jimmy Lai ist in Hongkong schuldig gesprochen worden. Nun droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Warum der Prozess so bedeutsam ist. Ein Gericht in Hongkong hat den Verleger Jimmy Lai im Verfahren um Verstöße gegen die nationale Sicherheit schuldig gesprochen. Die Richter sahen die Schuld des Gründers der prodemokratischen Zeitung "Apple Daily" in den Anklagepunkten der Verschwörung zur Zusammenarbeit mit ausländischen Kräften sowie zur Veröffentlichung aufrührerischer Publikationen als erwiesen an, wie aus dem Urteil hervorging. Das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet, Lai droht eine lebenslange Haftstrafe. Er kann seine Verurteilung noch anfechten. Das war die Frage, die viele Prozessbeobachterinnen und -beobachter als die wichtigste eingestuft. Nach mehr als 1.800 Tagen in Isolationshaft soll sich der Gesundheitszustand des gerade 78 Jahre alt gewordenen Medien-Moguls immer weiter verschlechtern. Laut seiner Anwälte leidet er an Diabetes und kann sich täglich nur kurzzeitig frei bewegen. Lais Kinder werfen dem Gefängnis unzureichende medizinische Versorgung vor, Hongkonger Behörden bestreiten das. Beim heutigen Prozess sieht Jimmy Lai dünn aus in seiner grauen Jacke. Er sitzt in einem Glaskasten, umringt von sieben Aufpassern. Als er in den Saal kommt, geht sein Blick zuerst in die Reihen der Zuschauerinnen und Zuschauer. Er winkt Bekannten zu und es ist der einzige Moment, in dem er breit lächelt. Sein Urteil nimmt er mit ausdruckslosem Gesicht entgegen. Zurückgelehnt, mit verschränkten Armen, erstaunlich ruhig.













