Herber Dämpfer für Weltklimakonferenz
ProSieben
Kann die Erderhitzung stark genug gebremst werden, um den Planeten zu retten? Darauf muss der Weltklimagipfel in zwei Wochen eine Antwort geben. Die G20-Staaten sorgen für eine Enttäuschung.
Zu Beginn der Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow haben die Hoffnungen auf wirksame Schritte gegen die gefährliche Erderhitzung einen herben Dämpfer erhalten. Die führenden Wirtschaftsmächte konnten sich am Sonntag bei ihrem G20-Gipfel im italienischen Rom nicht auf ehrgeizige gemeinsame Klimaziele einigen. Die Abschlusserklärung enthält weder für die wichtige Kohlendioxidneutralität noch für den Ausstieg aus der Kohleverstromung ein konkretes Zieldatum.
Die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel wertete die Beschlüsse nach ihrem wohl letzten G20-Gipfels trotzdem als "gutes Signal" für Glasgow. Klimaschützer zeigten sich dagegen enttäuscht von der Haltung der G20-Staaten, die 80 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgase produzieren. UN-Generalsekretär António Guterres, der am Sonntag vom G20- zum Klimagipfel weiterreiste, twitterte: "Ich verlasse Rom mit unerfüllten Hoffnungen - aber wenigsten sind sie nicht beerdigt."
In den kommenden zwei Wochen ringen in Glasgow rund 200 Staaten darum, wie die Erderwärmung auf ein noch erträgliches Maß eingedämmt werden kann. Die bisherigen Pläne der Staaten reichen zur Abwendung der drohenden Klimakatastrophe bei weitem nicht aus.
Die Erde hat sich im Vergleich zum vorindustriellen Niveau schon jetzt um etwa 1,1 Grad erwärmt; in Deutschland sind es bereits 1,6 Grad. In Paris hatte sich die Staatengemeinschaft vor sechs Jahren darauf geeinigt, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad, zu begrenzen.