
Hat Rock Tech die Lizenz zum Gelddrucken?
n-tv
Lithium ist unverzichtbar für die Produktion von Batterien in E-Autos. Darauf setzt Rock-Tech-Geschäftsführer Dirk Harbecke. Im Interview erzählt er, wie sein Unternehmen den großen Hunger nach dem "weißen Gold" stillen und Deutschland unabhängiger von China machen will.
ntv.de: Deutschland spielt bislang weder beim Abbau noch bei der Veredelung von Lithium eine große Rolle. Wieso sind solche Projekte hierzulande so rar?
Dirk Harbecke: Das liegt vor allem daran, dass Lithium sehr schwer zu fördern ist. Theoretisch liegt Lithium überall im Boden. Wir brauchen es aber in einer ausreichenden Konzentration im Gestein, um es extrahieren zu können. Projekte mit einem Prozent Lithiumgehalt im Boden sind sehr gut förderbar. Alles deutlich unter der Ein-Prozent-Grenze ist technisch zwar möglich, aber äußerst kompliziert und in der Regel nicht wirtschaftlich. Solche Projekte rechnen sich nicht. Bolivien beispielsweise hat theoretisch riesige Ressourcen. Durch die geringe Konzentration, dazu noch in Verbindung mit Metallen in der Sole wie Magnesium, ist der Abbau aber alles andere als leicht. Und das gilt auch für einige der Projekte in Europa, die planen, Lithium aus Wasser zu fördern. Außerdem hat Deutschland lange geglaubt, dass der Weltmarkt für Rohstoffe immer ausreichend bedient sein wird. Dass das ein Irrglaube gewesen ist, sehen wir jetzt bei der Elektroautoindustrie.
Ihr Unternehmen Rock Tech Lithium baut im brandenburgischen Guben Europas ersten Lithiumkonverter. Darin wird das Metall so aufbereitet und veredelt, dass es für die Batterieproduktion verwendet werden kann. Ab wann wird batteriefertiges Lithiumhydroxid produziert werden?
