Früher arbeiten, früher in Rente - kann diese Idee klappen?
ZDF
SPD-Chefin Bärbel Bas zeigt sich offen dafür, den Renteneintritt an die Beitragsjahre zu koppeln. Was das für die Rentenkasse bedeuten würde.
Im kommenden Jahr soll eine umfassende Rentenreform ausgearbeitet werden. Ein Vorschlag: Der flexible Renteneintritt nach 45 Beitragsjahren. Wie realistisch ist das? Das bestimmende Thema der letzten Wochen bleibt akut. Erst vor wenigen Tagen konnte mit der Abstimmung um das umstrittene Rentenpaket eine Koalitionskrise verhindert werden. Noch bevor jetzt die Rentenkommission über die Zukunft der Altersvorsorge beraten soll, kommen weitere Vorschläge auf den Tisch. Unter anderem Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) zeigt sich offen dafür, den Renteneintritt an die Beitragsjahre zu koppeln. Wer mit 16 Jahren anfängt zu arbeiten, könnte schon mit 61 in die Rente gehen, wenn man 45 Beitragsjahre als Basis nimmt. Menschen, die noch studieren und erst später in den Job einsteigen, müssten entsprechend länger arbeiten. Es wäre "gerechter", den Rentenbeginn an die Beitragsjahre zu binden, sagte der Wirtschaftsexperte Jens Südekum in der "Bild". Südekum ist Berater von Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD). Bärbel Bas begrüßte den Vorschlag in der ARD. Welche konkreten Auswirkungen eine solche Änderung auf die Rentenkasse oder den durchschnittlichen Renteneinstieg hätte, lässt sich aktuell nicht belastbar sagen. Es gibt schlicht keine Statistik, wie viele Akademiker wie lange in die Rentenkasse einzahlen. Kritik kommt vom Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher. Gegenüber ZDFheute sagte er, dass die Pläne "soziale Ungleichheiten" weiter "verschärfen" würden. Der Vorschlag gehe unter anderem zulasten vieler Frauen, die sich um die Familie gekümmert haben, statt in die Rentenkasse einzuzahlen, so Fratzscher.













