Eine Woche vor der Wahl: SPD weiterhin an der Spitze
ProSieben
Noch eine gute Woche bis zur Bundestagswahl - und die von der Union erhoffte Trendwende bei den Umfragen bleibt bisher aus. Nicht nur FDP-Chef Lindner beschäftigt sich damit, wie mit einem SPD-Sieg umzugehen wäre.
Gut eine Woche vor der Bundestagswahl liegt die SPD auch in einer neuen Umfrage weiter mit 25 Prozent vorn. CDU/CSU kommen bei der Erhebung von Forschungsgruppe Wahlen auf 22 Prozent. Die Grünen folgen mit 16 Prozent - nach einem Punkt Verlust. Die Parteien richten den Blick angesichts des ziemlich stabilen Umfragetrends zunehmend auch auf die wahrscheinlich schwierigen Koalitionsverhandlungen danach.
Auch bei einem Vorsprung der SPD würde FDP-Chef Christian Lindner Kanzlerkandidat Olaf Scholz nach der Wahl nicht automatisch als Kanzler unterstützen, wie er im "Handelsblatt" deutlich machte. In der CDU wird erneut Friedrich Merz als Minister einer Unionsregierung genannt. Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock gibt sich im Kampf ums Kanzleramt nicht geschlagen, wie sie der Deutschen Presse-Agentur sagte. Sie räumte aber ein: "Dafür brauchen wir noch einige Wählerstimmen mehr."
Wie das am Freitag veröffentlichte ZDF-"Politbarometer" weiter zeigt, könnten FDP und AfD jeweils mit 11 Prozent rechnen und die Linke mit 6 Prozent. Auch in anderen Umfragen kam die SPD zuletzt auf 25 oder 26 Prozent, die Union auf 20 bis 23, die Grünen auf 15 bis 17, die FDP auf 10 bis 13, die AfD auf 11 bis 12 und die Linke auf 6 bis 8 Prozent.
Lindner sagte, vermutlich würden über 70 Prozent der Menschen Scholz am Ende nicht gewählt haben. "Es entscheiden Koalitionsoptionen", so der FDP-Chef. Er verwies auf Wahlen auf Landes- und Bundesebene, nach denen kleinere Parteien nicht mit dem Wahlsieger, sondern der Nummer zwei ein Regierungsbündnis eingingen. "Für die FDP entscheiden die Inhalte, welche Persönlichkeit wir ins Kanzleramt begleiten würden."