Dow kommt nicht von der Stelle
n-tv
Eine eingetrübte Verbraucherstimmung und der anhaltende Streit um die Schuldenobergrenze bescheren den US-Anlegern einen mauen Wochenausklang. Tesla-Papiere geben nach, nachdem Firmenchef Musk angekündigt hat, die Twitter-Führung in andere Hände zu legen.
Hinweise auf ein sich eintrübendes Konsumklima in den USA haben die Aktienkurse an den US-Börsen am Freitag etwas belastet. Der Dow-Jones-Index sank um 9 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite verloren 0,2 bzw 0,4 Prozent. Der von der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den USA ist zur Monatsmitte überraschend deutlich gefallen. Da der private Konsum für etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung steht, nährte dies Befürchtungen einer Rezession gegen Ende des Jahres, auch wenn der wirtschaftliche Abschwung für ein Ende der Zinserhöhungen spricht.
Zumindest für eine Pause im Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank sprachen die Importpreise. Sie haben im April einen Tick stärker als erwartet zugelegt, nachdem sie zuvor noch gesunken waren. Auf Jahressicht sanken die Preise aber um 4,8 Prozent. Damit wird das Bild einer sich allmählich abschwächenden Inflation nicht ins Wanken gebracht.
Neben Rezessionssorgen dämpfte der ungelöste Streit um die Schuldenobergrenze die Stimmung. Bleibt eine Einigung aus, könnten die USA schon im kommenden Monat zahlungsunfähig werden. Im Hintergrund schwelte unverändert die Angst, dass sich die Probleme einiger Regionalbanken zu einer breiten Bankenkrise auswachsen könnten. Positiv kamen im Handel Signale der Entspannung im Verhältnis der USA zu China an. Der nationale Sicherheitsberater, Jake Sullivan, hat sich in der laufenden Woche mit seinem chinesischen Amtskollegen getroffen. Washington und Peking versuchen, eine weitere Verschlechterung der Beziehungen zu verhindern. "Aus der Sicht des Marktes trägt dies dazu bei, den Druck zu mindern", so die Analysten von Pictet Asset.
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